Nach Tod von 17-jähriger Tabitha: Polizei verfolgt „Hasskommentare“ wütender Bürger

Symbolbild: Freepik @mdjaff

Die 17-jährige Tabitha aus Asperg wurde fünf Tage nach ihrem Verschwinden am Sonntag, dem 17. Juli, tot aufgefunden. Ein 35 Jahre alter Syrer kam wegen Verdachts auf ein Tötungsdelikt in Untersuchungshaft. Nun ist die Polizei nicht nur mit der Aufklärung ihres Todes beschäftigt: Auch das Verfolgen von „Hasskommentaren“ im Netz scheint oberste Priorität zu haben.

Im Fall der getöteten Tabitha laufen die Ermittlungen. „Wir sind da noch relativ am Anfang“, sagt Aniello Ambrosio, Erster Staatsanwalt und Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart der “Ludwigsburger Kreiszeitung“. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, sei es sehr schwierig, Informationen herauszugeben. Laut Obduktion gebe es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt, aber „Anhaltspunkte auf eine Gewalteinwirkung“. Weitere Details wurden „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht veröffentlicht. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft und hat sich bisher zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Die Jugendliche war am vergangenen Dienstagnachmittag mit dem Bus von Asperg ins angrenzende Ludwigsburg gefahren. Als sie am Abend nicht zurückkehrte, meldeten ihre Eltern sie als vermisst. Am Freitag startete die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung, am Sonntag suchte sie mit einem Hubschrauber, Drohnen und Spürhunden nach der Vermissten. Die Leiche der 17-Jährigen wurde bei der Suchaktion keine fünf Kilometer vom Wohnort ihrer Familie entfernt gefunden.

Bereits einen Tag zuvor war der 35-jährige Tatverdächtige, ein syrischer Staatsangehöriger, festgenommen worden. Die gegründete Sonderkommission „Berg“ geht nach ersten Ermittlungsergebnissen davon aus, dass sich die getötete Tabitha und ihr mutmaßlicher Mörder schon vor der Tat kannten. Die Jugendliche war offenbar kein Zufallsopfer. Es muss noch geklärt werden, in welcher Beziehung die beiden zueinander standen.

„Hass“ im Netz

Tabithas gewaltsamer Tod löste in ihrem Umfeld, aber auch im Netz große Betroffenheit aus. Die Polizei Ludwigsburg hatte am Montag mit einem Facebook-Beitrag die Öffentlichkeit über den Tod der jungen Frau informiert. Dieser wurde innerhalb einer Stunde fast 400 Mal kommentiert. Hunderte Nutzer äußerten sich bestürzt über die Todesnachricht und bekundeten ihr Beileid. „Einfach nur traurig und schrecklich, mein aufrichtiges Beileid gilt der Familie und Freunden des getöteten Mädchens. Wünsche allen sehr viel Kraft in dieser schweren Zeit!“, schreibt beispielsweise eine Nutzerin.

Natürlich finden sich bei einem solch schlimmen Fall in der Kommentarspalte auch Äußerungen, die im schönen neuen Deutschland mehr als unerwünscht sind. Der Polizei scheint es ein großen Anliegen zu sein, Kapazitäten auf die Verfolgung dieser Kommentatoren zu verwenden: „Gegebenenfalls wird das auch strafrechtlich verfolgt“, gab die Polizei gegenüber „t-online“ zu den „Hassnachrichten“ bekannt. Es bleibt wohl zu hoffen, dass die Aufklärung des eigentlichen Falls dabei nicht auf der Strecke bleibt.

Mittlerweile ist die Kommentarfunktion der betreffenden Facebook-Beiträge beschränkt worden. Dort hatten einige Angst um sich und ihre Kinder geäußert. Wenig überraschend löst ein solcher Vorfall, bei dem ein junges Leben einfach ausgelöscht wurde, auch Wut aus, sodass manch ein Kommentar entsprechend drastischer formuliert war und durchaus harsche Systemkritik geäußert wurde.
„Man kann seine Kinder nicht mehr alleine rauslassen! Auch ich als erwachsene Frau muss immer Angst haben. Das darf nicht sein!! Man bietet hier einen sicheren Ort und das wird schamlos ausgenutzt und am Ende darf man es sich hier weiterhin bequem machen, weil es passiert ja nichts! Traurig!!!“, ist etwa von einer Nutzerin zu lesen.
Ein anderer kommentierte: „Furchtbar! Und dann soll man immer Verständnis zeigen für die armen Flüchtlinge, die aus einem Land kommen, in denen Frauen nichts wert sind! Der wievielte Fall ist das jetzt? Wie oft passiert sowas denn noch? Jeder Mord ist einer zu viel nicht auszudenken wie es den Angehörigen jetzt geht.. Mein aufrichtiges Beileid an die Familie“
Wieder ein anderer konstatierte: „Im besten Deutschland aller Zeiten. Morgen lesen wir wieder was von psychische Störung.“

Bitte keine Kritik an Angela Merkel und ihrer Flüchtlingspolitik

Äußerungen, die den Migrationshintergrund des Tatverdächtigen erwähnen, werden selbstverständlich als rassistisch bzw. als „Hasskommentar“ eingestuft. T-online kritisiert zudem, dass Nutzer Rückschlüsse zu Angela Merkels Asylpolitik ziehen. Bei der Masse an Kommentaren ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, inwieweit tatsächlich strafrechtlich relevante Äußerungen darunter sind. Ob diese, sofern vorhanden, von der gleichen Relevanz sein sollten wie der Tod eines 17-jährigen Mädchens, dürften Online-User freilich hinterfragen.

Es erweckt ganz den Anschein, als dürfe die fehlgeleitete Asylpolitik in Deutschland, die nun einmal unter Merkels Gnaden ihren Anfang nahm, bis heute unter keinen Umständen kritisiert werden: Jedes Ansprechen von Missständen gilt als „rechts“ (das betrifft heute sogar Kritik an den Preisexplosionen). Es ist dabei offensichtlich auch völlig unerheblich, wie viel Leid und Schmerz der Bevölkerung durch das Politikversagen seit spätestens 2015 schon zugefügt wurde. Alles Einzelfälle, so heißt es. Hier nur ein paar Meldungen über sexuelle Belästigungen, Gewaltausbrüche und Vergewaltigungen der letzten Tage:

Ob diese Vorfälle nur Einzelfälle sind, darüber kann sich jeder selbst eine Meinung bilden.

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