“Affenpocken: Weltärztechef gibt Entwarnung“, frohlocken die Mainstream-Medien – und man wundert sich fast über diese lange überfällige Rückkehr zur Vernunft. Wirft man dann einen Blick auf die genauen Äußerungen des stellvertretenden Ratsvorsitzenden des Weltärztebundes, so drängt sich ein ganz anderes Bild auf: “Erledigt” sein werden die Affenpocken laut Frank Ulrich Montgomery nämlich nur, wenn Quarantäne-Maßnahmen ergriffen und die “Gefährdeten” durchgeimpft werden. Und auch vor den nächsten Pandemien warnt er bereits eindringlich.
In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung führte Montgomery aus: “Die Affenpocken sind eine im Kern seit Jahren bekannte Erkrankung, die Ansteckungsgefahr ist viel geringer als bei Corona. Mit Isolation, Quarantäne und Impfung der Gefährdeten ist das Virus schnell einzufangen.” Betroffen seien nur bestimmte Personengruppen, konstatierte er. Tatsächlich sind derzeitig vornehmlich Männer betroffen, die mit anderen Männern Sex hatten – Erkrankte haben scheinbar Schwulenfestivals in Belgien und auf Gran Canaria besucht, sodass die Verbreitung in dieser Gruppe vorangetrieben wurde. Eine “Schwulenkrankheit” sind die Affenpocken aber nicht. Liebäugelt der “Weltärztechef” etwa trotzdem mit einem Impfzwang für homosexuelle Männer?
So oder so hält Montgomery die Affenpocken für eine “Warnung”, dass “mit der Zunahme der Weltbevölkerung sowie der zunehmenden Mobilität und der Kontakte zwischen Menschen und Tieren die Zahl der Zoonosen und der daraus abgeleiteten Viruserkrankungen immer weiter steigen wird.” Daher müssten die “Warnmechanismen der WHO und der EU geschärft werden”, forderte er.
Außerdem müsste es einen gesellschaftlichen Konsens geben, dass auf die Wissenschaft gehört werde – nicht auf fachfremde Einwürfe aus der Politik. “Die Versuche, bei Gesundheitsgefahren politisch Land zu gewinnen, verunsichern die Menschen und untergraben die Akzeptanz notwendiger Schutzmaßnahmen”, kritisierte er. Damit meint er aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das unwissenschaftliche Geschwurbel von Karl Lauterbach, sondern eher berechtigte Einwände von beispielsweise FDP-Politikern, die derzeitig die Planungen für fixe Corona-Maßnahmen im Herbst durchkreuzen. Dass auch nur irgendwelche der Covid-Maßnahmen “notwendig” waren, ist massiv umstritten.
Wessen Geistes Kind Montgomery ist, ist aus der Impfdebatte um Covid-19 hinlänglich bekannt. Mit “Wissenschaft” hatten seine Argumentationen nie etwas zu tun – die angebliche “Pandemie der Ungeimpften” (Montgomery nannte es die “Tyrannei der Ungeimpften”) wurde in medizinischen Fachzeitschriften ausreichend zerlegt (siehe etwa hier oder hier). Montgomery gilt gemeinhin als Pharma-Lobbyist – so bezeichnete er 2009 Schmiergeldzahlungen von Pharmaunternehmen an Ärzte als „ganz normal und natürlich“.
Ein Beispiel dafür, wie sogenannte “Wissenschaftler” vorgehen, die ihre Agenda durch “Studien” vorantreiben wollen, ist hier nachzulesen: