Wissenschaftler zerlegen Studie zur angeblichen Sicherheit der Covid-Impfung in der Schwangerschaft

Symbolbild: luis_molinero / freepik

Am 10. Mai erschien im Wissenschaftsmagazin „Nature“ ein Review, das zu dem Schluss kam, dass die Covid-Impfung in der Schwangerschaft nicht nur sicher ist, sondern gar auf wundersame Weise das Risiko von Totgeburten reduzieren soll. Die UK Medical Freedom-Alliance, eine Allianz britischer Mediziner, Wissenschaftler und Rechtsanwälte, hat sich kurz darauf am 14. Mai mit einem offenen Brief an die Studienautorin Asma Khalil gewandt und ihre „Analysen“ regelrecht in der Luft zerrissen.

Die Verfasser schrieben an Khalil, um sie aufzufordern, ihre Arbeit zurückzuziehen. Dass sie sich auf 23 ausgewertete Studien mit 117.552 geimpften Schwangeren beziehe, erwecke zwar den Eindruck von Validität – in Wahrheit gehe aber schon aus der Beschreibung der Einschränkungen der Arbeit und dem signifikanten Bias in den verwendeten Studien hervor, dass die geschilderten Schlussfolgerungen massiv zu hinterfragen sind.

Vor allem die von Khalil und ihren Mitautoren behauptete Reduktion von Totgeburten durch die Impfung halten die Verfasser des Briefs für bedenklich – denn diese frohe Botschaft wird nun medial eifrig propagiert. Sie entspricht aber nicht den Tatsachen. Die folgenden Ausführungen der UK Medical Freedom-Alliance könnten auf manch einen Leser trocken und sehr wissenschaftlich argumentiert wirken, es lohnt sich aber zumindest, die absoluten Zahlen aus den Studien zu vergleichen: Hier wird überdeutlich, dass das Datenmaterial die getätigte Schlussfolgerung in keiner Weise stützt. Dieses Vorgehen ist extrem typisch für Studien, die mit der klaren Absicht erstellt werden, ein bestimmtes Ergebnis zu propagieren – ob dieses nun wissenschaftlich haltbar ist oder nicht.

  • Sie beschreiben den „Befund einer geringeren Inzidenz von Totgeburten in der geimpften Kohorte“ Ihrer Analyse als wichtig, obwohl Sie auch hinzufügen, dass „der Beobachtungscharakter der ursprünglichen Studien, die signifikante statistische Heterogenität, die in den Ergebnissen beobachtet wurde, und andere mögliche Störfaktoren davor warnen sollten, diese Ergebnisse als kausal zu interpretieren“. Diese Vorsicht ist in der Botschaft, die jetzt verbreitet wird, offensichtlich verloren gegangen.
  • In Ihrer Meta-Analyse zur Bewertung des Outcomes von Totgeburten scheinen Sie sieben Studien eingeschlossen zu haben. Sie beschreiben, dass eine von ihnen „allgemein ein ernsthaftes Risiko für Bias aufwies, der Rest ein mäßiges Risiko“. Obwohl Ihre Analyse basierend auf Ihren Berechnungen eine „15%ige Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt“ behauptet, gelang es uns bei keinem Versuch, diese Schlussfolgerung basierend auf den von Ihnen zitierten Papieren zu überprüfen. Keine dieser Studien untersuchte Totgeburten als primäres Outcome, und keine von ihnen präsentierte ein Ergebnis reduzierter Totgeburten nach der COVID-19-Impfung.
  • Vier der sieben Quellen gaben an, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied bei Totgeburten zwischen geimpften und ungeimpften Schwangeren gab. Die restlichen drei präsentieren die folgenden Ergebnisse:
    • i. Eine retrospektive Kohortenstudie aller Schwangerschaften innerhalb eines Gesundheitssystems in Louisiana (USA) über einen kurzen Zeitraum zwischen dem 15. Juni 2021 und dem 20. August 2021 bewertete eine schwere COVID-19-Infektion bei geimpften versus ungeimpften Schwangeren als primäres Outcome. Sie beschreiben 6 Totgeburten in der ungeimpften Kohorte von 8.760 Frauen (0,07) und keine in der geimpften Gruppe von 1.332 mit einem Odds Ratio von null.
    • ii. Eine retrospektive Kohortenstudie untersuchte Frauen, die zwischen Januar und April 2021 in Israel nach 24 Schwangerschaftswochen ein Kind zur Welt brachten, wobei das kombinierte mütterliche Outcome das primäre Ergebnis war. Intrauterine fetale Todesfälle traten in 5 Fällen (0,7 %) in der geimpften Kohorte (n = 712) und 5 Fällen (0,5 %) in der ungeimpften Gruppe (n = 1063) auf, ohne statistisch signifikanten Unterschied (p = 0,52).
    • iii. Eine Studie untersuchte 2002 Frauen mit einem Entbindungsereignis zwischen dem 10. Dezember 2020 und dem 19. April 2021 in einem Krankenhaus des Mayo Clinic Health System (USA). Es gab keine Totgeburten in der geimpften Kohorte (n = 140), während 6 Fälle (0,3 %) in der ungeimpften Gruppe (n = 1862) mit einem nicht signifikanten p-Wert von 1x verzeichnet wurden.
  • Wir fordern, dass Sie Ihre Arbeit unverzüglich zurückziehen oder eine vollständige und transparente Erklärung abgeben und veröffentlichen, wie Sie Ihre Schlussfolgerung begründen, dass die COVID-19-Impfung das Risiko von Totgeburten auf der Grundlage dieser Studien verringert.

    [Quelle: UK Medical Freedom Alliance, ins Deutsche übersetzt]

Das kritisierte Review in „Nature“ führt weiterhin aus, dass keinerlei Indiz dafür bestehe, dass die Impfung zu Fehlgeburten führe. Die beiden Studien, die diese Aussage belegen sollen, tun dies aber in Wahrheit nicht.

Beide Studien, auf die Sie sich für Ihre Metaanalyse stützen, vergleichen Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, mit Frauen mit laufenden Schwangerschaften, je nach ihrem Impfstatus innerhalb von 3-5 Wochen vor der Bewertung. Dies ist ein ziemlich eigenartiges Studiendesign, das sich ausschließlich auf Post-hoc-Analysen mit einem engen Zeitrahmen für das Auftreten der Impfung stützt, und beide Studien stellten auch mehrere signifikante Einschränkungen fest.

Die UK Medical Freedom-Alliance kritisiert weiterhin die Behauptungen bezüglich angeblich nur sehr seltener Myokarditis-Fälle nach der Impfung und weist darauf hin, dass das gesamte Review ganz klar dem Zweck diene, die Covid-Impfung zu propagieren:

Wir argumentieren, dass eine der Hauptbeschränkungen Ihres Papiers Ihre klare Tendenz zu Ihrer Absicht ist, die Aufnahme von COVID-19-Impfstoffen während der Schwangerschaft zu fördern. Dies wird in Ihrer Einleitung deutlich, in der Sie die Unterschiede in der Durchimpfung als „enttäuschend“ beschreiben und die „Impfgegner-Desinformation“ als Grund für die Impfzögerlichkeit beklagen. Sie stellen a priori und vor der Präsentation Ihrer Ergebnisse fest, dass die „dringende Notwendigkeit der Impfung von Schwangeren nicht genug betont werden kann“.

Die Bewerbung der Covid-Impfung für Schwangere bei gleichzeitiger Ignoranz von Nebenwirkungen und unzureichend erforschten Risiken wird als verantwortungslos gewertet.

Den vollständigen Brief lesen Sie hier oder auf der Website im englischen Original inklusive Verlinkungen zu allen Quellen:

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