Inflationsschock: Wie viel teurer wird das Leben in Österreich noch?

Collage Report24; Hintergrund: Pixabay; Model: Freepik @8photo

Lag die Teuerung in Österreich im letzten Jahr noch deutlich unter zwei Prozent, liegt sie mittlerweile bei mehr als drei Prozent. Wie schlimm wird es?

Von Heinz Steiner

Das Leben in Österreich wird deutlich teurer. War die Inflationsrate im letzten Jahr noch recht moderat, erreicht sie seit dem Frühling dieses Jahres neue Höchststände. Im Mai, Juni und Juli lag sie offiziell bei 2,8 bzw. 2,9 Prozent, im August und September kletterte sie auf 3,2 Prozent. Und ein Ende des Anstiegs ist bislang noch nicht in Sicht.

Preise steigen weiterhin an

Im Gegenteil: es sind noch weitere Preisschocks zu erwarten. Denn die Energiepreise bleiben wohl auch in den kommenden Monaten weiterhin hoch und ebenso sind bei den Lebensmitteln deutliche Preissteigerungen zu erwarten. Das heißt, für Wohnen, Verkehr und Nahrung dürfen die Österreicher wohl deutlich tiefer ins Börserl greifen, wie auch der ORF bereits berichtete.

Ökonomen erwarten mittlerweile bereits Preissteigerungsraten von mehr als vier Prozent, was die Ersparnisse der Österreicher angesichts der seit Jahren umgesetzten Nullzinspolitik noch weiter auffressen wird. Von der geringeren Kaufkraft der Löhne und Gehälter ganz zu schweigen – denn kaum jemand erhält in diesem Jahr ein Plus von mehr als vier Prozent.

Vier Prozent Inflation?

Nachdem die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) bereits im Juli die Inflationsprognose für das Jahr 2021 auf 2,2 Prozent erhöhte, dürften die Ökonomen dort wohl bald schon ihre Vorhersagen weiter nach oben anpassen. Wahrscheinlich auf 2,8 bis 3,2 Prozent. Insbesondere dann, wenn weitere große Preissprünge zu erwarten sind.

Eine Reaktion der Politik ist jedoch kaum zu erwarten. Beispielsweise könnte die Bundesregierung die Energiesteuern senken und so etwas Druck aus dem Markt nehmen. Doch Dank der Regierungsbeteiligung der Grünen ist solch ein Schritt sehr unwahrscheinlich. Immerhin wollen diese die Energie ohnehin weiter deutlich verteuern. Zudem spülen die Preissteigerungen deutlich mehr Geld ins ohnehin angespannte Budget, so dass auch die Volkspartei wahrscheinlich kein sonderliches Interesse an Steuerreduktionen im Energiebereich haben dürfte.

Wollen sich Staaten auf Kosten der Bürger entschulden?

Hinzu kommt der Umstand, dass eine höhere Inflationsrate auch die Staatsschulden entwertet. Schon vor Jahren haben Experten davor gewarnt, dass die Staaten das Niedrigzinsumfeld dafür nutzen könnten, eine Inflationspolitik umzusetzen und so für eine faktische Entwertung der öffentlichen Schulden zu sorgen. Auch wenn der Effekt bei einer Inflationsrate um die drei Prozent nicht so stark ist, könnte die Politik durchaus ein Interesse daran haben, Preissteigerungen auf um die fünf Prozent zu tolerieren, um sich auf diesem Weg quasi zu entschulden.

Immerhin haben die öffentlichen Haushalte unter den desaströsen Lockdown-Maßnahmen gelitten und eine Entwertung der Schulden durch die Inflation, sowie die damit verbundenen höheren Steuereinnahmen (z.B. die Umsatzsteuer, die einen großen Anteil ausmacht) dürften hierbei durchaus ausschlaggebend sein. Leidtragende sind natürlich die Bürger, deren Ersparnisse wegschmelzen wie Butter in der Sonne und deren Löhne und Gehälter mit den Preissteigerungen kaum mehr mithalten können.

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