Wie immer, lohnt es sich, bei identischen Nachrichten von Mainstreammedien genauer hinzusehen. Und plötzlich wird aus dem harmlosen Blogger und Gegner der weißrussichen Regierung, wie er von ORF und Co. präsentiert wird, ein Neonazi-Kombattant der in in der Ukraine gekämpft und möglicherweise auch gemordet hat.
Geschniegelt und gestriegelt, lieb lächelnd präsentieren die Systemmedien, allen voran der ORF, den „harmlosen jungen Kritiker des schrecklichen weißrussichen Regimes“. Ein friedlicher Aktivist wäre er. Er war an Bord eines Flugzeuges der Ryanair, als dieses durch die weißrussische Luftwaffe zur Landung gezwungen und er verhaftet wurde. Seither rotiert die Westpresse in gleichen Worten. Die EU droht mit Sanktionen. Denn der weißrussische Präsident habe die Aktion bestimmt nur aus gekränkter Eitelkeit angeordnet.
Märchen der Mainstreammedien völlig unlogisch
Denkt man die Sache durch, wird man vielleicht schon hier einige Logiklücken feststellen. Weshalb sollte ein Staatspräsident massive internationale Verwerfungen bis hin zu schmerzhaften Wirtschaftssanktionen riskieren, nur um einen dummen Jungen zu fassen, der im Internet etwas „böses“ über ihn geschrieben hat? Völlig undenkbar, wenn man nicht für ein Systemmedienhaus arbeitet. Doch diese bekommen ihre Befehle, was zu berichten ist, ohnehin von zentraler Stelle. Wir bei Report24 bekommen diese Befehle nicht.
„Geht man von den derzeit bekannten offiziellen Daten aus, die von Minsk zur Verfügung gestellt wurden, so erfolgte die außerplanmäßige Landung der Ryanair-Passagiermaschine Athen-Vilnius auf dem Flughafen der weißrussischen Hauptstadt in voller Übereinstimmung mit den Regeln für internationale Flüge.“ Dies erklärte der Direktor des Instituts für Luft- und Weltraumrecht AEROHELP, ein Experte auf dem Gebiet des Luftfahrtrechts, Oleg Aksamentow.
Auch der Chefredakteur des Portals Avia.ru Roman Gusarow sieht in den Handlungen von Weißrussland keine Verstöße gegen die internationalen Luftfahrtregeln. „Weißrussland ist als Mitglied der ICAO (Internationale Zivilluftorganisation) gegenüber der internationalen Gemeinschaft für die Sicherheit der zivilen Flüge in seinem Luftraum verantwortlich. Dementsprechend ist jede Maßnahme, die es ergreift, um diese Sicherheit zu gewährleisten, absolut legal“, sagte Gusarow.
Zitat aus RT, 25. Mai 2021
Gefährlicher Neonazi-Kombattant
Schon nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass Roman Protassewitsch alles andere als ein harmloser Junge ist. Offensichtlich war er aktiv in Kriegshandlungen in der Ukraine verstrickt. Und das nicht irgendwo sondern als Mitglied des rechtsextremen Neonazi-Bataillons „Regiment Asow“.
Anführer und viele Mitglieder der Miliz sind Mitglieder der rechtsextremen Organisation Patriot der Ukraine, der SNA oder des Prawyj Sektor. Nach Angaben von 20 Minuten sind nicht wenige der Männer bekennende Neonazis und Antisemiten, viele gelten als ultrarechte Nationalisten.
Das Regiment Asow gilt als ultranationalistisch ausgerichtet.Das von dem Regiment als Erkennungszeichen verwendete Symbol ist eine blaue Wolfsangel auf gelbem Grund. Die Wolfsangel wurde auch von der SS-Verfügungsdivision genutzt. Zudem war auf dem ehemaligen Logo der Einheit, welches bis zum 11. August 2015 genutzt wurde, eine Schwarze Sonne zu sehen, ein in der rechten Szene weit verbreitetes Symbol. Der Kommandeur Bilezkyj streitet jedoch Verbindungen zwischen der genutzten Symbolik und dem Nationalsozialismus ab. Medienkritik kam zustande, als am 8. September 2014 in den heute Nachrichten des ZDF ein Video gezeigt wurde, auf dem zwei Angehörige der Einheit an ihren Stahlhelmen nationalsozialistische Symbole wie das Hakenkreuz und die Siegrunen der SS trugen. Die Duldung rechtsextremer Kampfverbände durch die ukrainische Regierung wird kritisiert.
Eintrag in der politisch tendenziösen deutschen Wikipedia
Potentziell mörderische Rechtsextreme sind für ORF, APA und willige Helfershelfer also „harmlose Blogger und Aktivisten“. Man geht offenbar immer noch dreist davon aus, die völlige Deutungshoheit über das gesamte Weltgeschehen zu haben – und mit Halbwahrheiten durchzukommen.
Im Vergleich, so präsentiert der linke „Standard“ den Mann, ohne ein Wort zu seiner terroristischen Vergangenheit zu verlieren:
Belarus: Oppositioneller Protassewitsch wurde laut Mutter gefoltert: https://t.co/kBBAoSPNIh
— DER STANDARD (@derStandardat) May 26, 2021
Die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wäre sehr erschüttert darüber, wie dem armen unschuldigen Blogger in weißrussischer Haft Gewalt angetan wird. Die EU beschloss flugs ein Flug- und Landeverbot für Fluglinien aus Weißrussland und überlegt weitere Sanktionen. Auch die USA stimmt in den Chor der Selbstgerechten ein. Die Medienkampagne und Maßnahmen sind sichtlich transatlantisch abgestimmt.
Informationen schnell online verfügbar
Egal ob man via Google oder via Twitter sucht, die Informationen zu Protassewitsch sind schnell auffindbar. Dazu muss man sie aber auch suchen wollen – und dann berichten wollen. Der Kommandant von Azow bestätigte laut Twitter-Nachrichten und Screenshots, dass Protassewitsch für die Einheit gekämpft habe. Interessant ist, dass sich der Neonazistische Kämpfer gegenüber westlichen Journalisten ebenso als Journalist und Berichterstatter ausgab. Die selbe Strategie verfolgen in Österreich linksextreme Denunzianten, die beispielsweise im Rahmen von Maßnahmendemos gegen Corona gegen harmlose und friedliche Kundgebungsteilnehmer vorgehen.
Causa #Protasevich ist wohl geklärt. Neben zahlreichen Fotobeweisen hat jetzt #Azov-Kommandant Biletsky bestätigt, dass der angebliche dort "als Journalist tätige" mit dem Neonazi-Bataillon gekämpft hat: "Roman hat zusammen mit Asow(…)gegen die Besetzung der Ukraine gekämpft." pic.twitter.com/bDitXuK22f
— Florian Warweg (@FWarweg) May 27, 2021
Nur schwerwiegender Grund kann hinter Abfangen der Linienmaschine stecken
Vor Kurzem vereitelte Weißrussland in enger Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst einen Mordanschlag auf Präsident Lukaschenko. Man kann nun 1+1 zusammenzählen und überlegen, wie schwerwiegend der Grund sein muss, dass Lukaschenko anordnet eine Zivilmaschine über dem eigenen Staatsgebiet abzufangen und zur Landung zu zwingen. Unsere noch unbewieseneHypothese: Protassewitsch war in das Mordkomplott verwickelt und dachte, er käme damit durch.
Minsk beschuldigt nun den inhaftierten Aktivisten, im Wesentlichen ein Söldner und „Terrorist“ zu sein, der seit Langem den Sturz der rechtmäßigen Regierung geplant hat. Lukaschenko fügte in seinen Kommentaren am Mittwoch hinzu: „Diese Tatsachen sind nicht nur hier, sondern im brüderlichen Russland und auch in der ganzen Welt bekannt. Und er hat dies nicht verheimlicht. Nun, hier in Weißrussland, haben er und seine Komplizen auch ein Massaker und einen blutigen Putsch geplant.“
ExtremNews.com am 27.5.2021
Abschließend geben wir allen Journalistenkollegen einen Tipp mit auf den Weg: Wann immer alle dasselbe schreiben, seht zweimal hin. Ihr werdet hinter der Oberfläche sehr schnell eine großartige Geschichte finden. Immer und ausnahmslos.