Wieder einmal ist es nicht der böse Klimawandel, sondern schlichtweg Brandstiftung, die zu einem enormen Waldbrand führte. Dieses Mal im US-Bundesstaat New Jersey, wo ein 19-Jähriger trotz windigem und trockenem Wetter Holzpaletten verbrannte.
Im Zusammenhang mit dem größten Waldbrand in New Jersey seit Jahrzehnten, bei dem rund 6.000 Hektar in den New Jersey Pine Barrens den Flammen zum Opfer fielen, wurde ein 19-Jähriger angeklagt. Das Feuer, das am 22. April begann und sich dann immer weiter ausbreitete, hatte den Ursprung demnach in Holzpaletten, die von dem jungen Mann Joseph Kling für ein “Lagerfeuer” angezündet wurden. Er habe die Gegend verlassen, ohne das Feuer vollständig zu löschen, so das Ocean County Prosecutor’s Office. Man geht wohl derzeitig von Vorsatz aus.
Berichten zufolge gab es bereits seit November 2024 eine Dürrewarnung. Zudem seien die Wetterbedingungen trocken (zehn Tage ohne Regen) und windig gewesen. Obendrein handelt es sich hierbei um eine Gegend, die stark mit Pinien (Nadelbäumen) bewachsen ist und die für ein großes Waldbrandrisiko bekannt sei. Mehr noch seien Waldbrände – insbesondere im Frühling – dort üblich. Ohne diese regelmäßigen Feuer würde diese Region anstelle der rasch wachsenden Pinien voller Eichen sein. Zudem seien diese harzreichen Bäume wie Zunder, die das Feuer wie Napalm ausbreiten lassen.
Ähnliches kennt man aus Portugal und Kalifornien, wo großflächig Eukalyptus angepflanzt wird. Diese schnell wachsenden und trockenheitsresistenten ölreichen Bäume werden vor allem für die portugiesische Papierindustrie gebraucht. In Kalifornien dienen sie insbesondere als Wind- und Erosionsschutz. Allerdings senken sie auch den Grundwasserspiegel und verdrängen heimische Arten, so dass auch die Brandgefahr wächst. Wenngleich CNN typischerweise die Klimakarte zieht, ist die Lage doch viel komplexer. Denn in ohnehin schon eher trockenen Gebieten solche Monokulturen anzulegen, die für ihre leichtere Entflammbarkeit bekannt sind und zudem den Grundwasserspiegel beeinträchtigen, kann auf Dauer nicht gut ausgehen.
Doch zurück zu New Jersey. Wenngleich die letzten Monate trockener waren als üblich, zeigt die Studie “Examining Precipitation Across the Garden State From 1900-2020” deutlich auf, dass die allgemeine Niederschlagsmenge in dem US-Bundesstaat seit Beginn des 20. Jahrhunderts sukzessive zugenommen hat. Im Jahrhundertschnitt sogar um fast achteinhalb Zentimeter. Die Klimakarte hier zu ziehen wäre also mehr als nur unangebracht.