In Großbritannien rationieren die ersten Supermärkte bereits manche Gemüsesorten. Der Grund: Die eigene Produktion lahmt wegen der hohen Energiekosten und aus den Hauptimportländern kommt nicht genügend Nachschub.
Die europäische Landwirtschaft setzt insbesondere beim Gemüseanbau auf (bei kaltem Wetter beheizte) Gewächshäuser, um so den Bedarf decken zu können. Hohe Energiepreise jedoch haben dazu geführt, dass viele Landwirte von Großbritannien über die Niederlande bis hin zu anderen Ländern in Europa diese nur noch begrenzt einsetzen, um so Winterkulturen anzupflanzen. Hinzu kommen widrige Wetterumstände (Dürre im Sommer, lange Frostzeiten im Winter), die ebenfalls das Angebot einschränken.
Dies führt laut einem BBC-Bericht dazu, dass bereits einige Supermärkte in Großbritannien diverse Gemüsesorten rationieren. Feldfrüchte wie zum Beispiel Tomaten, Paprika, Feldsalat, Blumenkohl oder Gurken werden teilweise nur mehr sehr limitiert abgegeben. In der Zwischenzeit suchen die Großhändler bereits nach neuen Lieferanten aus anderen Ländern, was allerdings wohl auch bedeutet, dass das Gemüse deutlich weitere Strecken zurücklegen muss.
Die Kombination aus ungünstigen Wetterbedingungen, hohen Energiepreisen und bald auch dem sich verteuernden und zunehmend knapper werdenden Stickstoffdünger, stellt für die Landwirte eine enorme Belastung dar. Für das ungünstige Wetter kann man die Regierungen in Europa zwar nicht verantwortlich machen, doch für die Preisexplosionen bei Energie und Dünger schon. Denn es ist der Wirtschaftskrieg gegen Russland mit all den Sanktionen und Embargos, der zu Disruptionen und Verwerfungen auf den Märkten führt. Die Landwirte leiden genauso darunter wie die Industrie und die Privathaushalte.
Doch während sich die Regierungen mit ihren Finanzhilfen vor allem auf die Industrie und die Privathaushalte konzentrieren, gehen die Landwirte weitestgehend leer aus. Das bekommen die Konsumenten nun langsam, aber sicher zu spüren.