Gefährliche Eskalation: Iran beschießt US-Botschaft mit Raketen, Russland-Unterstützung denkbar

Von Hossein Velayati - http://www.ypa.ir/2013-01-23-13-24-55/item/487-رزمايش-موشكي-پيامبر-اعظم(ص)-7.html, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46859563

Streng genommen könnte man von einem Kriegseintritt des Irans sprechen. In der Nacht auf Sonntag wurde das US-Botschaftsgelände in Erbil, Irak, mit 12 bis 14 ballistischen Raketen beschossen. Wie bei einem ähnlichen Vorfall im Jahr 2020 wurden dabei keine Menschen verletzt. Viel schwerwiegender ist die Drohung des Iran, aus Solidarität mit Russland die Straße von Hormuz zu schließen. Dies könnte der globalen Ölwirtschaft schwer zusetzen.

Der arabische Nachrichtenkanal AlArabiya äußerte die Vermutung, der Raketenangriff könnte ein Vergeltungsschlag für einen israelischen Angriff vom vergangenen Montag sein. Dabei kamen zwölf Soldaten der Iranischen Revolutionsgarden ums Leben. Der Iran hatte öffentlich angekündigt, Israel für die Attacke zur Verantwortung zu ziehen. Zum Einsatz sollen laut kurdischen Quellen iranische Fateh-110 Raketen gekommen sein. Es war der erste Angriff auf US-Truppen im kurdischen Teil des Iraks seit mehreren Monaten.

Bei einem ähnlichen Vorfall im Jahr 2020 weigerte sich der damalige, als besonders friedliebend bekannte Ex-Präsident Trump, einen Vergeltungsschlag gegen den Iran durchführen zu lassen. Damit verhinderte er eine Eskalation in Richtung eines Krieges in der Region. Der von globalistischen, gleichgeschalteten Medien stets beschimpfte Staatsmann war der einzige US-Präsident seit langem, der keine neuen Kriege anzettelte und bestehende Konflikte deeskalierte. Ob die linken US-„Demokraten“ unter Joe Biden ähnlich besonnen reagieren, bleibt abzuwarten.

Die Straße von Hormuz – enorm wichtig für die Weltwirtschaft

Viel problematischer ist allerdings die Drohung des Iran, die Straße von Hormuz zu schließen, die an ihrer engsten Stelle nur 21 Seemeilen breit ist. Solche Drohungen werden immer wieder laut (2018, 2019, 2020, 2021), aktuell stammen entsprechende Behauptungen eher aus russischen Kreisen – ohne offizielle Bestätigung.

Bei der Straße von Hormuz handelt es sich um eine wichtige Verbindungsstraße für den internationalen Ölhandel. Experten rechnen mit einer Verdreifachung des Ölpreises auf 300 US$ pro Barrel, falls diese Meeresstraße unpassierbar wird. In der Straße von Hormuz kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Angriffen auf Handelsschiffe, die iranische Küstenwache enterte und durchsuchte einen britischen Tanker.

Zahlreiche, auch europäische, Militärmissionen in der Region

Erst am 10. März besuchte der Kommandeur der Israelischen Streitkräfte (IDF) die in der Region stationierte 5. US-Flotte. Gemeinsam mit Generälen aus Bahrein wurden Sicherheitsfragen erörtert. Zeitgleich wurden die Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm, die in Wien stattfanden, auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund dafür seien „externe Faktoren“ – konkret dürfte der Krieg in der Ukraine gemeint sein. Auslöser für die Verhandlungspause waren russische Forderungen, die in letzter Minute eingebracht wurden. Russland und der Iran gelten als strategische Verbündete.

Neben den USA unterhält auch Europa eine Militärmission in der Straße von Hormuz. Sieben Fregatten aus Dänemark, Frankreich, Griechenland und den Niederlanden sollen sicherstellen, dass die Engstelle passierbar bleibt und es zu keinen kriegerischen Handlungen kommt. Flugzeuge sorgen für die notwendige Aufklärung. Neben den genannten Ländern sind auch Deutschland, Belgien, Italien und Portugal an der Militärmission beteiligt. Die tatsächliche Beteiligung Deutschlands ist nie über eine Absichtserklärung hinausgegangen.

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