In Niedersachsen möchte man ab Herbstbeginn die nächste große Impfkampagne durchpeitschen: Alle Bürger sollen sich ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen. Jedoch: Experten raten hiervon entschieden ab.
Der Corona-Krisenstab der Landesregierung Niedersachsen gab bekannt, dass mit der nächsten Massenimpfkampagne das Infektionsrisiko vor dem Winter gesenkt werden solle. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das wie so oft aber überhaupt nichts zu tun: Ganz im Gegenteil. Experten raten von flächendeckenden Viertimpfungen ab. Nicht einmal Karl Lauterbachs Vorstoß, den Vierstich für alle ab 60 Jahren anzupreisen, stieß auf Zustimmung: Es gilt nach wie vor nur eine Empfehlung für Menschen ab 70.
Deutsche Immunologen halten neuerliche Impfkampagnen für die Allgemeinbevölkerung für unnötig – und eine mögliche Senkung des Infektionsrisikos, wie sie in Niedersachsen postuliert wird, sogar für ausgeschlossen. So gab die Präsidentin der Gesellschaft für Immunologie, Christina Falk, Medienberichten zufolge an, dass sich das Ansteckungsrisiko mit einer vierten, fünften oder gar sechsten Impfung nicht senken lassen wird. Auch ein an die Omikron-Variante angepasstes Vakzin würde diesbezüglich keine nennenswerte Besserung bringen. Sie hält es für unwahrscheinlich, dass dem Virus auch bei weiteren Mutationen eine umfassende Immunflucht gelingen wird.
Andreas Radebruch, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin, hält ebenfalls fest, dass weitere Auffrischungsimpfungen immungesunder Menschen keinen Sinn ergeben: Weder würde der Schutz vor schweren Verläufen verbessert, noch könnte der Schutz vor Ansteckung und Verbreitung des Virus erhöht werden. „Das haben die Studien aus Israel gezeigt. Und ich gehe davon aus, dass eine fünfte oder gar sechste Impfung sogar noch weniger bewirken würde“, konstatierte der Immunologe.
Karl Lauterbachs Impfwahnsinn, der Deutschland Millionen von unnötigen Impfstoffdosen und sinnlosen Kosten in Milliardenhöhe beschert hat, widerspricht das freilich vollkommen. Der Gesundheitsminister hat sich mittlerweile mit sämtlichen seiner Äußerungen so weit von jeder wissenschaftlichen Evidenz entfernt, dass man scheinbar am besten beraten ist, stets das Gegenteil von dem zu tun, was er fordert.