Entdollarisierung schreitet voran: Auch Israel setzt nun mehr auf den Yuan

Bild: freepik / DilokaStudio

Die Entdollarisierung findet zunehmend auch in der westlichen Welt statt. Selbst Israel folgt nun diesem Trend zur Diversifizierung der Währungsreserven. Dies geschieht in kleinen Schritten. Längerfristig wird dies die Stellung des US-Dollars schwächen und die Möglichkeit der externen Verschuldung Washingtons reduzieren.

Auf globaler Ebene finden derzeit sukzessive gravierende Veränderungen statt, die den meisten Menschen hierzulande so gar nicht bewusst sind. Dies liegt auch daran, dass sich die meisten Mainstreammedien im deutschsprachigen Raum nicht sonderlich für die geopolitischen Entwicklungen zu interessieren scheinen. Eine dieser Veränderungen ist die Gewichtung des US-Dollars bei den Devisenreserven der einzelnen Länder. Global spielt die US-amerikanische Währung zwar weiterhin die wichtigste Rolle, doch der Anteil an allen Reserven nimmt immer weiter ab.

Der große Gewinner der aktuellen Verschiebungen ist der chinesische Yuan, der für immer mehr Länder eine wichtige Ergänzung des zentralbanklichen Portfolios ist. Immerhin ist die Volksrepublik China auch für viele Staaten der wichtigste oder zumindest einer der wichtigsten Handelspartner. Mit der Aufnahme von Yuan-Reserven werden zudem auch Handelsabkommen auf Basis der chinesischen Währung möglich. Bislang haben insbesondere Länder des „globalen Südens“ (und jene, die von den Vereinigten Staaten sanktioniert werden) ihr Portfolio bei den Devisenreserven entsprechend angepasst. Doch nun folgt mit Israel auch ein westliches Land, welches als enger Verbündeter der Vereinigten Staaten von Amerika gilt. So berichtet Bloomberg:

„Ab diesem Jahr wird der Währungsmix von dem Trio aus US-Dollar, Euro und britischem Pfund um den kanadischen und australischen Dollar sowie den Yen und den Yuan, der auch als Renminbi bekannt ist, erweitert. Diese Ergänzungen stellen eine Änderung der gesamten Anlagerichtlinien und der Philosophie der Bank von Israel dar“, sagte der stellvertretende Gouverneur Andrew Abir in einem Interview.

Demnach sollen das britische Pfund und der japanische Yen künftig jeweils fünf Prozent der israelischen Währungsreserven ausmachen, der Kanadische und der Australische Dollar jeweils 3,5 Prozent. Der Yuan soll dem Bericht zufolge künftig einen Anteil von 2 Prozent einnehmen. Gleichzeitig sinkt der Anteil des Euros von etwas mehr als 30 auf 20 Prozent, jener des US-Dollars von 66,5 auf „nur“ mehr 61 Prozent. Mit einem Anteil von fünf Prozent wird sich das Britische Pfund im israelischen Portfolio demnach sogar fast verdoppeln.

Gut, zwei Prozent sind nicht die Welt, doch damit bekommt Peking „einen Fuß in die Türe“ und sukzessive wird neben den entsprechenden Reserven auch der Handel in Yuan selbst ausgebaut. Dies wird die dominante Stellung der US-Währung jedoch immer weiter untergraben und es Washington erschweren, die eigenen Staatsschulden zu internationalisieren.

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