Massive Kritik nach irrsinnigen „Killervariante“-Behauptungen: Lauterbach demontiert sich selbst

Bild: Lauterbach via Screenshot / BPK, Hintergrund via freepik

„Hochansteckend“ und „so tödlich wie Delta“: Karl Lauterbachs Fantasien einer „Killervariante“ des Corona-Virus sorgten zuletzt für Schlagzeilen. Nun erntet er harsche Kritik von etlichen Virologen, die seine Aussagen für vollkommen unwissenschaftlich halten. Deutschlands Ungesundheitsminister fällt aktuell zunehmend in Ungnade.

Lauterbach nutzte seine Prophezeiungen einer „Killervariante“, um Verschärfungen der Covid-Maßnahmen und neuerliche Änderungen am Infektionsschutzgesetz im Herbst anzukündigen. Doch nach zahllosen Falschbehauptungen ist der Ruf des Gesundheitsministers ohnehin bereits reichlich angekratzt: Das Verständnis in Politik und Wissenschaft für Lauterbachs Vorsehungen und Katastrophenszenarien hält sich mittlerweile offenbar in engen Grenzen.

Etliche Wissenschaftler haben sich nun zu Wort gemeldet und die Mär von der „Killervariante“ in der Luft zerrissen: Infektiologe Christoph Spinner wies gegenüber Focus Online darauf hin, dass zwar mit neuen Varianten zu rechnen sei, das hieße aber nicht, „dass sie automatisch gefährlicher sind, selbst wenn sie sich noch einmal leichter übertragen“. Virologe Jonas Schmidt-Chanasit kritisierte, dass allein der Begriff „Killervariante“ schon unwissenschaftlich sei und zu nichts führe – außer zu Verunsicherung in der Bevölkerung. Auch laut der WHO sei das von Lauterbach geschilderte Szenario höchst unwahrscheinlich. Virologe Hendrik Streeck erläuterte gegenüber Bild: „Wenn man das Virus zur Veranschaulichung vermenschlicht, dann will es leichter übertragen werden, den Immunantworten entgehen und gleichzeitig nichts von seiner eigenen Fitness verlieren. Krankmachende Eigenschaften gehören nicht dazu.“ Dies entspricht virologischem Grundlagenwissen und wird entsprechend von anderen Wissenschaftlern ebenso vertreten. Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, weist derweil darauf hin, dass eine Corona-Variante kaum als „Killervariante“ bezeichnet werden könne – andere Infektionen weisen eine viel höhere Sterblichkeit auf als Covid-19. Bei Omikron liege die Sterblichkeit bei unter 0,1 Prozent, vergleichbar mit der Grippe. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, riet Lauterbach dazu, „apokalyptische Prophezeiungen“ zu unterlassen.

Auch in der Politik wird parteiübergreifend Kritik laut. So wirft man Lauterbach bei der FDP Daueralarmismus vor und mahnt das Verbreiten von Panik an:

CDU-Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel wies auf Lauterbachs vorherige Fehlleistungen hin und konstatierte, dass er daraus eigentlich hätte gelernt haben müssen:

Und selbst bei den Grünen hält das Verständnis sich in Grenzen. So avanciert für die Abgeordnete Tabea Rößner das Wort „Killervariante“ bereits zum Kandidaten für das „Unwort des Jahres“.

Karl Lauterbach gilt angesichts von unzähligen Fehlern, Falschbehauptungen und milliardenschweren Misskalkulationen für viele längst als wandelnder Misserfolg und als größere Gefahr für Deutschland als Covid-19. Dass er nach wie vor das Amt des Gesundheitsministers bekleiden darf, sollte zu denken geben.

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