Drosten bestätigt: Keine Pandemie der Ungeimpften – Spahn plant Tests für Geimpfte

Bild: freepik / Dragana_Gordic

Im Kern handelt es sich um das endgültige Eingeständnis der Tatsache, dass die heilige Covid-Impfung keinerlei Beitrag zur Reduktion des behaupteten Infektionsgeschehens leistet: Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn verkündete am heutigen Freitag die geplante Anwendung der 2G-Plus-Regel für öffentliche Veranstaltungen. Ungeimpfte werden im Rahmen dessen unverändert ausgeschlossen – doch auch Impflinge und offiziell als genesen geltende Personen müssen dann zusätzlich einen negativen Test vorlegen.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Dabei war die Befreiung von der Testpflicht für viele eines der Hauptargumente für den umstrittenen Covid-Schuss. Da jedoch niemand mehr leugnen kann, dass Geimpfte sich das Virus ebenso einfangen wie Ungeimpfte und es außerdem ebenso übertragen können, sieht man sich offensichtlich im Zugzwang. Zuletzt sägte sogar Christian Drosten am liebgewonnenen Narrativ der „Pandemie der Ungeimpften“, die als Sündenböcke für sämtliche Corona-Fallzahlen herhalten sollten. Im Interview mit der Zeit hielt er wörtlich fest:

Es gibt im Moment ein Narrativ, das ich für vollkommen falsch halte: die Pandemie der Ungeimpften. Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften, wir haben eine Pandemie.

Wir haben eine Pandemie, zu der alle beitragen – auch die Geimpften, wenn auch etwas weniger.

Denn die Delta-Variante verbreite sich auch bei einer „erheblichen Fraktion der Geimpften“ weiter. Zwar beharrt er auf der Annahme, dass Ungeimpfte tendenziell eher hospitalisiert werden müssen und dass die breite Anwendung von 2G im Zuge dessen notwendig sein werde, um das Gesundheitssystem zu schützen. Er sprach sich außerdem vehement für Booster-Impfungen aus. Doch er hielt auch fest:

Dieses Virus wird endemisch werden. Wir können es auf keinen Fall wegimpfen, weil wir nicht die ganze Weltbevölkerung impfen können. Und bald kommen auch Immun-Escape-Varianten, gegen die die Impfung nicht mehr wirkt. Darum müssen wir bewusst in die endemische Phase eintreten.

Dass Drosten die Bevölkerung Deutschlands als noch nicht „bereit“ für die „Durchseuchung“ (die mit einer Abschaffung von Maßnahmen einherginge) hält, ist fragwürdig, weil er sich dabei rein auf eine Impfimmunität stützt und ignoriert, dass der Großteil der Menschen durch Kreuzimmunitäten und Immunität infolge von (oft sogar unbemerkt) durchgemachten Covid-Infektionen deutlich besser geschützt sein dürfte als angenommen. In Afrika beispielsweise ist die Impfquote verhältnismäßig winzig – und die hierzulande stetig beschriene Katastrophe blieb einfach aus. So oder so ist auch Drostens Botschaft klar: Covid-19 wird bleiben – und die Impfung ändert an seiner Verbreitung nichts.

Ausschluss Ungeimpfter gesetzeswidrig

Demnach sind Spahns 2G-Plus-Planungen in gewisser Hinsicht fast nachvollziehbar – wenn man die Tatsache ignoriert, dass negativ getestete Ungeimpfte die exakt selbe „Gefahr“ darstellen wie negativ getestete Impflinge und ihr Ausschluss somit vollkommen irrsinnig ist. Sinnvoll wäre, wenn man den umstrittenen Covid-Tests denn unbedingt Vertrauen schenken möchte, vielmehr eine „Getestet“-Regel für alle: Immerhin sollen die Covid-Tests in Deutschland ab Montag doch wieder kostenlos für die Bürger sein, wie Spahn heute verkündete.

Übrigens neigen ungeimpfte Menschen bei Weitem nicht dazu, bei Kontakt mit SARS-CoV-2 direkt (schwer) zu erkranken – auch wenn die Politik das gern so darstellt. Das Risiko von schweren Verläufen und Intensivstation-Aufenthalten (von Todesfällen ganz zu schweigen) ist gerade bei jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen seit jeher generell sehr gering. Nur ein kleiner Anteil der positiv getesteten Covid-Fälle hat überhaupt Symptome – und diese sind wiederum im Großteil der Fälle mild. Öffentliche Zahlen, bei denen rein das Ergebnis eines Corona-Tests betrachtet wird und nicht die Diagnose, die zur Hospitalisierung eines Patienten geführt hat, geben keinerlei Aufschluss darüber, wie viele tatsächlich schwer erkrankte Covid-Fälle die Krankenhausstationen belegen. Somit können sie auch nicht dazu dienen, Ungeimpften ein Blockieren von Intensivkapazitäten vorzuwerfen.

Der Staatsrechtler Dr. Dietrich Murswiek hat bereits in einem umfangreichen Rechtsgutachten festgehalten, dass die Diskriminierung Ungeimpfter verfassungswidrig ist. Einer Überlastung des Gesundheitssystems kann der Staat durch andere Maßnahmen entgegenwirken – indem er etwa den Pflegekräftemangel beseitigt und die Kapazitäten ausbaut. Die Ungleichbehandlung von Ungeimpften dagegen steht ihm nicht zu und widerspricht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.

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