Drohnenangriffe: Spannungen zwischen der Türkei und dem Irak wachsen

Symbolbild: Kampfdrohne, (C) Freepik @aapsky

Im Nahen Osten baut sich ein weiterer Konflikt auf. Im Kampf gegen die kurdische Terrormiliz PKK attackieren die türkischen Streitkräfte immer wieder irakisches Territorium. Ankaras Botschafter wurde nun zum Präsidenten nach Bagdad zitiert. Offenbar töteten türkische Drohnen auch irakische Anti-Terror-Einheiten.

Die kommunistisch-separatistische kurdische Miliz PKK operiert seit Jahrzehnten im kurdisch besiedelten Gebiet der Türkei und nutzt dabei die kurdischen Areale des Iraks und Syriens immer wieder als Rückzugsort. Dies führt dazu, dass das türkische Militär seit Jahren immer wieder militärische Operationen in den Nachbarländern durchführt, ohne dafür eine Genehmigung der jeweiligen Regierungen erhalten zu haben. Immer wieder kommt es deshalb zu diplomatischen Konflikten.

So auch jetzt, nachdem am 18. September türkische Drohnen sechs Personen während einer Angriffsoperation in der halbautonomen kurdischen Region im Norden des Iraks getötet hatten. Darunter hätten sich auch Mitglieder des irakischen Antiterrorismusdienstes befunden, so ein Bericht. Daraufhin zitierte der irakische Präsident den türkischen Botschafter zu sich, um ihm eine schriftliche Protestnote zu überreichen.

„Tag für Tag eskalieren systematische militärische Angriffe auf irakisches Territorium, insbesondere in der kurdischen Region, ohne militärische oder sicherheitspolitische Begründung“, sagte der irakische Präsident Abdul Latif Rashid in einer Erklärung. Die „Aggression richtete sich gegen unschuldige Zivilisten sowie Militär- und Sicherheitshauptquartiere“, sagte er. Rashid gehört der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) an, einer politischen Partei mit Sitz in Sulaimaniyya, in deren Nähe die Angriffe durchgeführt wurden. Mit der PUK verbündete Peschmerga-Truppen sorgen für die Sicherheit in der Region.

Auch wenn die irakische Regierung die Unabhängigkeitsbestrebungen kurdischer Kräfte nicht unterstützt, stellen die militärischen Operationen der Türkei auf dem eigenen Staatsgebiet eine Verletzung der nationalen Souveränität dar. Doch einen offenen Krieg mit dem hochgerüsteten NATO-Mitglied kann sich der Irak auch nicht leisten.

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