Zucker wird in der Getränke- und Lebensmittelindustrie immer öfter durch künstliche Süßstoffe ersetzt. Insbesondere einer dieser Süßstoffe ist in der Vergangenheit immer wieder kritisch beleuchtet worden. Nun kam eine weitere Studie hinzu. Denn offensichtlich sorgt dieser für Lern- und Gedächtnisschwächen beim Nachwuchs.
Künstliche Süßstoffe werden zunehmend eingesetzt, um den Zuckerkonsum zu minimieren. Auch Diabetiker setzen gerne auf diese Süßmacher ohne Kalorien, wenn sie nicht auf Gesüßtes verzichten möchten. Doch diese künstlich hergestellten Süßstoffe haben ebenfalls ihre negativen gesundheitlichen Auswirkungen, wie sich in Studien immer wieder zeigt. Selbst die WHO sah sich dazu gezwungen, ihre Meinung dazu komplett zu drehen.
Nun zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Florida State University, dass der Süßstoff Aspartam auch höchst negative Auswirkungen auf den genetischen Code von Spermien haben kann. Demnach zeugten männliche Mäuse, die mit Aspartam gefüttert wurden, Nachkommen, die Gedächtnis- und Lernprobleme aufwiesen. Um die vererbbaren neurologischen Wirkungen zu testen, teilten Wissenschaftler zunächst männliche erwachsene Mäuse in drei Gruppen ein: eine Kontrollgruppe, der klares Wasser verabreicht wurde, eine Gruppe, die Wasser mit einer Aspartamkonzentration von 0,015 Prozent (entspricht zwei 8-Unzen-Dosen Diät-Limonade) erhielt, und eine Gruppe, die Wasser mit einer Aspartamkonzentration von 0,015 Prozent erhielt eine Gruppe, die Wasser mit einer Aspartamkonzentration von 0,03 Prozent (vier 8-Unzen-Dosen) zu sich nahm. Eine Dose mit 8 Unzen entspricht in etwa 237 Milliliter, sodass vier solcher Dosen knapp einem Liter eines solchen Getränks entsprechen.
Beide Aspartam-Wassergetränke enthielten Mengen, die nur einen Bruchteil dessen ausmachten, was die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) für sicher für Menschen hält – sie machten lediglich 7 bis 15 Prozent der von der Behörde empfohlenen Höchstdosis aus. Das heißt, dass die FDA es noch für unbedenklich hielte, wenn eine erwachsene Person sechs Liter solcher Getränke täglich zu sich nehmen würde.
Alle Gruppen erhielten 16 Wochen lang täglich ihre jeweiligen Getränke und wurden in einem Y-Labyrinth in Abständen von vier, acht und zwölf Wochen auf räumliches Arbeitsgedächtnis, räumliche Lernfähigkeit und erlernte Hilflosigkeit getestet. Im Alter von 14 Wochen wurden sie mithilfe eines Barnes-Labyrinths getestet. Ein Y-Labyrinth ist ein Verhaltenstest, der die Bereitschaft von Nagetieren misst, neue Umgebungen zu erkunden. Ein Barnes-Labyrinth ist eine Verhaltensaufgabe, die in der neurowissenschaftlichen Forschung bei Nagetieren verwendet wird, um räumliches Lernen und Gedächtnis zu bewerten. Mit dem Labyrinth soll ermittelt werden, wie schnell Mäuse oder Ratten aus 40 möglichen Optionen einen sicheren Ausgang aus einem Fluchtlabyrinth finden können. Das Ergebnis war deutlich: Die Kontrollgruppe ohne Aspartam-Väter fand die Ausgänge schneller als jene mit.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass diese kognitiven Störungen laut dieser Studie nicht an die nächste Generation (die Enkel-Generation) weitergegeben wurden. Denn bei der nachfolgenden Generation konnten keine solchen Lern- und Gedächtnisdefizite festgestellt werden. Dennoch zeigt die Studie, dass man in Sachen Aspartamkonsum vorsichtig sein sollte – insbesondere in Zeiten, in denen man an der Familienplanung arbeitet.