Da sitzt sie nun und hält sich mit aller Macht fest. Manche spüren sie im Bauch, wo sie sich beharrlich festkrallt. Anderen schnürt sie den Hals gewaltsam zu und sorgt für Panik. Es ist die Angst, von der ich spreche. Während die breite Masse das Corona-Thema inzwischen gleichgültig beiseite geschoben hat und zurück in den Alltag gekehrt ist, gibt es unzählige Menschen, die immer noch in ihrer Panik feststecken.
Ein Kommentar von Edith Brötzner
„Jeder wird jemanden kennen, der …“ Erinnern Sie sich an diesen Satz von Exbundeskanzler Kurz? Entgegen seiner Voraussagen kennen wir alle inzwischen nicht jene, die an Corona verstorben sind, sondern jene, denen der angeblich rettende Stich nicht so gut bekommen ist. Jene, die seither mit massiven gesundheitlichen Problemen kämpfen. Und wir kennen jene, die unter Angstattacken leiden und sich sprichwörtlich zu Tode fürchten. Auch wenn wir sie womöglich länger nicht gesehen haben, weil sie ihre Wohnungen seit Beginn der Pandemie nur noch selten verlassen. Es gibt sie und sie sind viele.
Psychologen freuen sich über regen Klientenzuwachs. Angststörungen florieren. Waschzwänge, Sozialphobien und die Angst, von den Mitmenschen hinterhältig mit einem unsichtbaren Virus getötet zu werden, sind in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegen. Lähmende Ängste, die sich dank umfassender und nachhaltiger Manipulation durch Politik und Medien wohl auch noch viele weitere Jahre hartnäckig festhalten werden. Immer noch findet man in Supermärkten, Bussen und sogar auf offener Straße Menschen, die ihre Maske nicht mehr ablegen wollen oder können. Ich rede nicht von jenen, die die Masken als günstige Alternative zum Zahnarztbesuch betrachten.
Die Angst sitzt tief
Ich rede von jenen, die sich zu Tode fürchten vor den Unmaskierten. Die sich vor einem Leben ohne Maske an sich fürchten. Von jenen, die in ihrer unbeugsamen Angst feststecken. Von einer Angst, die sich weder wegwischen noch weg leugnen lässt. Wir alle haben unsere Ängste. Manche fürchten sich vor Spinnen, andere vor Mäusen, wieder andere vor der Dunkelheit. Angst ist etwas, das Menschen lähmt und handlungsunfähig macht. Angst ist vor allem auch etwas, das die Menschen gefügig macht. Die Regierung weiß das. Und sie nutzt das.
Wäre es je um das Wohl der Bürger gegangen, wäre man nicht mit dieser beängstigenden Kriegs- und Krisenrhetorik auf sie losgegangen. Man hätte keine unnötige Panik verbreitet und stattdessen versucht, die Menschen zu beruhigen. Und anstatt das Ende der Pandemie irrwitzigerweise erst für Juni anzukündigen, hätte man schon vor drei Jahren für Entspannung gesorgt, – wenn es jemals um unser aller Wohl gegangen wäre. Die große Frage der Aufarbeitung, die aktuell noch im Raum steht, ist lediglich eine Frage der Zeit.
Irgendwann werden sämtliche Verantwortlichen Rede und Antwort stehen dürfen. Für ihre Verbrechen an der Menschlichkeit. Für die wirtschaftlichen Schäden. Wegleugnen ist keine tragbare Variante. Es wird ein offenes Eingestehen des Fehlverhaltens und die Übernahme der Verantwortung brauchen. Es wird Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung brauchen. Solange bis alle, wirklich alle Masken gefallen sind.