Deutschlands heimlicher Schuldenberg – wie schlimm ist es wirklich?

Bilder: freepik / subsri13

Der Schuldenberg Deutschlands ist in Wahrheit um rund zehn Prozent höher, als offiziell angegeben wird. Warum? Die EU hat Kredite im Zuge der Bekämpfung der Lockdown-Folgen aufgenommen. Dafür haftet auch Deutschland mit. Aber das ist noch lange nicht alles. Die „Generationenbilanz“ ist noch schlimmer.

Wie die Medien derzeit berichten, hat das Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit Unterstützung der Strube-Stiftung eine bislang noch unveröffentlichte Studie erstellt, die zusätzliche versteckte Schulden Deutschlands offenbart. Neben den derzeit rund 2,62 Billionen Euro an offiziellen Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Nebenhaushalten sind demnach zusätzliche 262 Milliarden Euro (also ziemlich genau zehn Prozent) an Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union vorhanden.

Was jedoch beim Mainstream (bis auf wenige Ausnahmen) kaum Beachtung findet, sind die impliziten Schulden Deutschlands. Das sind eingegangene Verpflichtungen für die Zukunft, deren Deckung nicht durch Rückstellungen gesichert sind. So beispielsweise die ganzen Ansprüche der noch arbeitenden Bevölkerung auf die Renten- und Pensionskassen. Da es sich hierbei um ein Umlagesystem handelt, werden die aktuellen Einnahmen aus der Renten- und der Pensionsversicherung faktisch gleich wieder durch die Auszahlung an die Rentner und Pensionäre umverteilt. Künftige Ansprüche sind noch gar nicht erwirtschaftet worden, was sie zu Forderungen ohne Deckung – also zu Schulden – macht. Dies wird auch „Generationenbilanz“ genannt. Diese Lücke beläuft sich demnach (Stand 2021) auf etwa 14,7 Billionen Euro.

Alles in allem zeigt es sich, dass die öffentlichen Finanzen Deutschlands alles andere als nachhaltig gesichert sind. Auch wenn die offizielle Schuldenquote „nur“ 63,7 Prozent der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) ausmacht, so ist die reale Verschuldung deutlich größer. Nun stellt sich nur noch die Frage, wann dieses Kartenhaus in sich zusammenbricht, zumal die deutsche Wirtschaft strauchelt und wohl auch auf längere Zeit keine Erholung absehbar ist. Doch ohne ein ausreichend starkes Wirtschaftswachstum fehlt die Basis zur Finanzierung dieser Schuldenberge.

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