Zu einem fortwährenden Ärgernis und einer Dauerprovokation, die sogar Panik-Kettensäge Karl Lauterbach Konkurrenz macht, entwickelt sich zunehmend der Präsident der World Medical Association (WMA), Frank Ulrich Montgomery. Selbst für „geübte“ Beobachter ist es kaum noch möglich, den Überblick über die Anzahl der verbalen Entgleisungen und unsinnigen Forderungen von „Weltärztepräsident“ Frank Ulrich Montgomery zu behalten.
Ein Kommentar von Daniel Matissek
Erst zu Weihnachten hatte er seine Verachtung für den Rechtsstaat bekundet, indem er Richter, die die kopflosen Coronamaßnahmen der Regierung mindestens teilweise aufhoben, als „Richterlein“ abqualifizierte. Dafür zog sich der selbstgefällige Funktionär sogar scharfe Kritik der Bundesärztekammer (BÄK) zu, der er jahrelang selbst vorgestanden hatte. Doch selbst erstaunlich heftige Reaktionen von Seiten renommierter Juristen führten bei Montgomery nicht ansatzweise zu einer irgendwie gearteten Einsicht – sondern inspirierten ihn erst recht, seine offenbar von keinerlei verfassungsrechtlicher Sachkenntnis getrübten Aussagen zu erneuern. Vergangene Woche legte er mit der Bemerkung nach, man dürfe schließlich nicht vergessen, dass es „auch unter Richtern Impfgegner, Corona-Leugner und ähnliches gibt“.
Bereits zuvor hatte Montgomery mit immer radikaleren Forderungen auf sich aufmerksam gemacht: Mal verlangte er möglichst harte Lockdowns, obwohl sich diese zur Pandemiebekämpfung als völlig untauglich erwiesen hatten (siehe z.B. hier). Dann forderte er die komplette Absage von Weihnachtsmärkten und Silvesterfeiern, beleidigte Ungeimpfte und schrie nach einer Impfpflicht selbst für Kinder.
Letzte Woche schlug Montgomery dem Fass den Boden heraus, indem er trotz der weltweit äußerst milden Verläufe der zunehmend dominanten Omikron-Variante strenge Reisebeschränkungen für Ungeimpfte forderte: Zur Einschränkung der Omikron-Variante seien „harte Regeln, bundesweit einheitlich“ nötig, und dazu müsse auch die 2G-Regel „konsequent ausgeweitet werden auf andere Bereiche“, etwa auf Fernzüge. Olympia will Montgomery gleich ganz abblasen; die Austragung der am 4. Februar beginnenden Olympischen Spiele in Peking bezeichnete er als „Wahnsinn.“ Sie würden zu mehr Corona-Infektionen und zu weiteren Lockdowns führen. Dadurch drohten „gewaltige wirtschaftliche Verwerfungen.“ Und natürlich werde es auch keine „Massenspaziergänge“ von Protestierenden mehr geben (Report24 berichtete), so der Funktionär in apodiktischer Arroganz. Seit wann eigentlich bestimmt ein Frank Ulrich Montgomery, wer in Deutschland auf die Straße gehen darf?
Montgomery wäscht seine Hände in Unschuld
Dass gerade die völlig sinnlosen Lockdowns zu wirtschaftlichen Verwerfungen und einer Unzahl katastrophaler sozialer Folgen, wie einer explosionsartig gestiegenen Anzahl von Suizidversuchen bei Kindern führen, scheint Montgomerys exklusivem Expertenblick dabei wieder einmal entgangen zu sein. Stattdessen präsentiert er sich als die verfolgte Unschuld: Mehrfach habe er selbst „Morddrohungen“ erhalten, sein Haus sei zweimal mit Farbbeuteln attackiert worden. Nun „patrouilliert bei mir der Staatsschutz vor der Tür“, jammert er.
So unentschuldbar solche Taten sind: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Wer Freiheitsrechte verspottet, wer Menschen wie Tiere im Käfig behandelt und die verhetzt, die für ihre Grundrechte auf die Straße gehen, auf den werden Hass und Hetze früher oder später selbst zurückfallen. Zumal die Eskalation bei Montgomery offenbar nicht das geringste verbale Abrüsten bewirkt hat: Gerade erst sinnierte er bereits über die „fünfte, sechste und siebte Welle“. Der Mann versteht es, Hoffnungen zu zerstören – und er hat sich mit dem für ihn anscheinend reizvollen Gedanken der Pandemie als Dauerinstitution, nebst ewigem Impfregime, offensichtlich rundum arrangiert. Damit hat sich Montgomery einen Ehrenplatz in der Säulengalerie jener öffentlichen Figuren verdient, die der Freiheit in Deutschland ein Massengrab schaufelten. Außer Frage steht: Den ohnehin schon massiv bedrohten sozialen Frieden gefährdet er mit seiner vollendeten Maßlosigkeit wie kaum ein anderer.