China stoppt den Weiterverkauf von russischem Gas nach Europa

Bild (Tanker mit Flüssiggas): freepik / sakhmedia

Bis vor Kurzem verkauften chinesische Unternehmen noch Flüssiggas nach Europa weiter, welches sie aus Russland bezogen haben. Nun ordnete Peking jedoch einen Lieferstopp an. Dies wird weitere Spannungen am europäischen Gasmarkt verursachen.

Der Winter naht mit riesigen Schritten und die Heizsaison hat bereits in einigen Teilen Europas begonnen. Damit steigt auch der Bedarf an Erdgas an, welches nach wie vor eine kritische Rolle bei der Energieversorgung des Kontinents spielt. Zwar sind die Gasspeicher in der EU relativ gut gefüllt, doch wenn der Winter lang und kalt wird, dürfte die Lage kritisch werden. Kein Wunder also, dass die europäischen Energieversorger sich auch über China mit (teuer weiterverkauftem) russischen Erdgas versorgten.

Doch damit ist nun offensichtlich Schluss, wie „Bloomberg“ berichtet. Demnach haben die Behörden in Peking die staatlichen chinesischen Energieriesen Sinopec, PetroChina, CNOOC und andere dazu aufgefordert, kein Flüssigerdgas (das insbesondere aus Russland stammt) mehr nach Europa und sonstwo ins Ausland zu verkaufen. Damit soll den Berichten zufolge sichergestellt werden, dass das Reich der Mitte selbst genügend Reserven für die Wintermonate besitzt. Das heißt: Zuerst konnten die chinesischen Energiekonzerne ordentliche Extraeinnahmen verdienen, nun sollen sie sich auf den Inlandsmarkt konzentrieren.

Für die Europäer, die auf ständige LNG-Lieferungen auch über die Wintermonate hindurch hoffen, sind dies keine guten Nachrichten. Denn je weniger Flüssiggas angeliefert wird, desto mehr müssen sie insbesondere in der kalten Jahreszeit auf die Reserven zurückgreifen. Zudem sorgt eine Verknappung des Angebots für weitere Preisanstiege. Zwar will man eine Preisobergrenze einführen, doch aus Moskau kamen schon Warnungen, dass man dann die verbleibenden Gaslieferungen (die vor allem nach Ungarn gehen) ebenfalls einstellen werde. Auch könnten Gazprom und andere Gaslieferanten ein Verfahren bei der Welthandelsorganisation wegen Wettbewerbsverzerrung anstreben.

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