Zahlreiche Gerüchte behaupten, der amtierende Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio (85), würde im Sterben liegen. Verschiedene andere Quellen aus dem Vatikan dementieren vehement. Eine zentrale Figur ist ein angeblicher Neffe des Papstes, der erst im Vorjahr „plötzlich auftauchte“.
Günther Müller
Der Newsmax Reporter John Gizzi behauptete in einem Artikel von dem Sekretär eines einflussreichen Kardinals erfahren zu haben, dass der 85-jährige Jorge Mario Bergoglio sterbenskrank sei und dass das Kardinalskollegium bereits die Wahl eines Nachfolgers vorbereite. Das Vatikanmagazin Famiglia Christiana (christliche Familie) beeilte sich diesen Bericht unter Berufung auf die Beobachtungen eines Neffen von Bergoglio zu widerlegen, der dessen gesundheitlichen Zustand und sprühende Lebensenergie in höchsten Tönen preist und der ihn nach seiner Dickdarmoperation im letzten Sommer als gut erholt beschrieb.
Der päpstliche Nachrichtenkanal Aleteia wiederholte die Aussagen dieses angeblichen Neffen:
„Ich sehe ihn als jemanden in sehr guter Verfassung“ – sagt der Neffe von Papst Franziskus – „mit viel Kraft, man sieht ihm sein Alter nicht an. Er ist sehr aktiv, enthusiastisch, er ist nicht ausgebrannt. Er sagte, dass manche erwartet hätten, dass er wegen seiner Krankheit etwas stiller werden würde, aber nein: er ist in sehr guter Verfassung!“
Ein verdächtiges Dementi?
Der geistliche Bruder Alexis Flavian Bugnolo führt hingegen auf seinem Blog aus, dass von diesem Neffen, dem Jesuiten Pater Luis Jose Narvaja, vor zwei Jahren niemand behauptet hat, dass er in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Papst Franziskus stehe. Ein anderer Artikel vom November 2021 behauptet erstmalig, dass Narvaja der Neffe von Bergoglio ist, der ihn im Sommer nach seiner Dickdarmoperation besucht habe. Das in dem Artikel gezeigte gemeinsame Foto der beiden ist jedoch mindestens 20 Jahre alt. Nach seiner Meinung ist ein derart offensichtlich fabriziertes Dementi eher dazu geeignet, die Meldung des allgemein sehr gut vernetzten Newsmax Magazins zu bestätigen, glaubhaft wäre nur eine Berichtigung des Kardinalskollegiums gewesen, dass kein Konzil zur nächsten Papstwahl vorbereitet wird.