Die mit einer Drohne angefertigten Videos und Bilder zeigen, dass die Schäden an den beiden Nord Stream-Pipelines enorm sind. Es fehlt ein Stück von 50 Metern. Dazu braucht es eine gewaltige Sprengkraft. Die fehlende Kooperation Stockholms mit Moskau zur Untersuchung der Schäden wirft Fragen auf.
Es gibt mittlerweile öffentlich gemachtes Bildmaterial von den Schäden an den Nord Stream-Pipelines. Die schwedische Zeitung „Expressen“ hat dieses vom norwegischen Unternehmen Blueeye Robotics mittels einer Unterwasserdrohne gemachte Material veröffentlicht. Die Bilder zeigen massive Schäden in mehr als 80 Metern Tiefe. Eine ganze Sektion von 50 Metern Länge soll demnach bei Nord Stream 1 fehlen. Dass das Bildmaterial aus Norwegen kommen muss, ist für Deutschland doppelt peinlich. Die Regierung hatte ein Untersuchungsteam entsandt, diesem aber nicht die notwendige Tauchausrüstung mitgegeben: Deutsche Ermittler reisen zum Ort der Nordstream-Sprengung, “vergessen” Tauchmaterial.
Um solche Schäden anzurichten, braucht es eine enorme Sprengkraft. Immerhin bestehen diese Pipelines aus 4,1 Zentimeter dickem Stahl, die mit weiteren 6 bis 11 Zentimetern Stahlbeton umhüllt sind. Die Stahlröhren einer einzelnen Sektion wiegen elf Tonnen, inklusive Stahlbeton erhöht sich das Gewicht auf 24 bis 25 Tonnen. Entsprechende Bilder finden Sie im nachfolgenden Tweet von Javier Blas von „Bloomberg“:
Besonders interessant ist der Umstand, dass die Schweden es Moskau nicht erlaubt haben, an den Untersuchungen der Lecks teilzunehmen, weil es angeblich die „nationale Sicherheit“ betrifft. Was will Stockholm verbergen? Vielleicht etwa, dass die Russen Bilder von Fragmenten eines NATO-Torpedos oder einen Hinweis auf die Urheberschaft der Sabotage sehen? Immerhin gibt es genügend Hinweise darauf, dass die Amerikaner hinter diesem Anschlag stehen könnten.
Man darf nicht vergessen, dass bereits im Jahr 2015 direkt bei Nord Stream 1 eine Seafox-Sprengdrohne der NATO gefunden wurde, die nicht explodierte. Gazprom veröffentlichte die Bilder bereits vor einigen Tagen. Die NATO behauptete, dass diese während ihrer Militärübungen verloren gegangen sei.
Das Ausmaß der Schäden zeigt jedenfalls, dass eine Reparatur sehr aufwändig und teuer wird. Zumindest im Fall, dass es seitens der Europäer den Wunsch gibt, diese wieder in Betrieb zu nehmen.