Bekämpft China die Wasserkrise mit Wettermanipulation?

Bild: freepik

Die Wasserkrise in China verschärft sich immer weiter, weshalb Peking auch mittels der Wettermanipulation und der Schaffung von künstlichem Regen versucht, dem entgegenzuwirken. Doch auch das bringt Gefahren mit sich.

Der Großteil Chinas wird vom trockenen, kontinentalen Klima beeinflusst. Auch die Wüste breitet sich immer weiter aus, so dass die landwirtschaftlich nutzbare Fläche sukzessive abnimmt. Laut dem Magazin „Foreign Affairs“ steht das Reich der Mitte in Bezug auf die herrschende Wasserkrise „an der Schwelle zur Katastrophe“, was auch globale Auswirkungen mit sich bringen würde.

In China, das täglich zehn Milliarden Barrel Wasser verbraucht (etwa das 700-Fache des täglichen Ölverbrauchs), hat das jahrzehntelange Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum das Wassersystem Nordchinas auf ein unhaltbares Niveau gebracht. Dem Bericht zufolge lag die Pro-Kopf-Wasserversorgung in der nordchinesischen Tiefebene Ende 2020 mit 253 Kubikmetern fast 50 Prozent unter der UN-Definition von akuter Wasserknappheit. Andere Großstädte, darunter Peking, Shanghai und Tianjin, liegen auf einem ähnlichen (oder niedrigeren) Niveau.

Kein Wunder also, dass die Zentralplaner der regierenden Kommunistischen Partei verstärkt auf ihr Programm zur Wettermanipulation setzen wollen, welches künstlichen Regen und Schnee produzieren soll. Laut einem Bericht von „Business Insider“ will man bereits im Jahr 2025 in der Lage sein, die Hälfte des Landes damit entsprechend wettertechnisch zu beeinflussen. Dies geschieht demnach mit Hilfe des sogenannten „cloud seedings“, indem man Wolken mit bestimmten Chemikalien „impft“, um sie so abregnen zu lassen. Insgesamt sollen dabei rund 35.000 Menschen mit dieser Wettermanipulation beschäftigt sein.

Problematisch ist allerdings, dass die Chinesen mit dem Projekt Tianhe (Himmelsfluss) beispielsweise feuchte Luftmassen aus dem Himalaya-Gebiet in das Landesinnere umleiten und dort abregnen lassen könnten. Dies würde jedoch dafür sorgen, dass die dort entspringenden Flüsse – insbesondere jene, die Indien, Pakistan und Bangladesch mit Wasser versorgen – nicht mehr genug Wasser führen würden. Die Folge: ein Kollaps der Landwirtschaft in einem Großteil Südasiens.

Dementsprechend wird beispielsweise von indischer Seite aus auch Kritik daran geübt: „Chinas Versuch, den Himmel zu hydrotechnisieren, wird nicht nur die Wasserknappheit im trockenen Norden Chinas lindern, sondern auch Indien und die Nachbarländer in Mitleidenschaft ziehen, wenn der Flusslauf von Brahmaputra, Salween und Mekong, die alle im QTP [Qinghai-Tibet-Plateau] entspringen, gestört wird. Die Einrichtung permanenter Kammern, die einen Aufwärtsluftstrom erzeugen und Partikel in die Wolken fegen, um Schnee und Regen zu erzeugen, kann schwerwiegende Auswirkungen haben, insbesondere in den angrenzenden indischen Nachbarstaaten Sikkim, Arunachal Pradesh, Himachal Pradesh, Uttarakhand und dem Unionsterritorium Ladakh.“

Es gibt insbesondere seitens der Inder Bedenken, dass Peking die Wettermodifikation nutzen könnte, um sich im Falle einer militärischen Auseinandersetzung Vorteile zu verschaffen. Analysten sind demnach der Meinung, dass sich ein solches System in Konfliktgebieten mit rauen Temperaturen als Waffe erweisen könnte, die bei der Truppenbewegung unter schwierigen Wetterbedingungen und in schwierigem Gelände einen Vorteil bietet, so ein Bericht.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass auch in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern bereits entsprechende Versuche laufen, das Wetter oder sogar das Klima zu beeinflussen – darunter etwa mit Hilfe des Milliardärs Bill Gates, der mittels Chemikalien in der Atmosphäre die Sonne verdunkeln möchte.

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