“Auf geradezu unglaubliche Weise Belesenheit vorgetäuscht”: Plagiatsjäger analysierte Habecks Dissertation

Symbolbild (C) R24/KI

Wieder einmal gibt es eine interessante Enthüllung, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem äußerst fragwürdigen Licht erscheinen lässt: Der renommierte Plagiatsforscher Stefan Weber hat sich durch Habecks Dissertation gewühlt und erhebt nun schwere Vorwürfe.

von Heinz Steiner und Vanessa Renner

Auf 188 Seiten dokumentiert Weber akribisch die seiner Einschätzung nach “systematisch verfehlte Quellenarbeit” des heutigen Grünen-Politikers in seiner Doktorarbeit “Die Natur der Literatur”. Weber konstatierte auf seiner Website:

Je genauer man hinsieht, desto mehr Abgründe entdeckt man: Selten traf dies so zu wie auf die fragwürdige Dissertation von Robert Habeck. Habeck hat auf geradezu unglaubliche Weise eine Belesenheit vorgetäuscht, die er nicht hat. Er hat dutzende Werke, die er zitiert hat, aus anderen, an Ort und Stelle ungenannten Quellen abgeschrieben und damit gegen eine wichtige Grundregel der Buchwissenschaften verstoßen. Er hat direkte Zitate mitplagiiert, und vor allem: Er hat auch Fließtext plagiiert. Eine Bestätigung eines Plagiierten, des deutschen Philosophen Günter Wohlfart, liegt vor.

Stefan Weber

Während die Universität Hamburg sich schützend vor ihren ehemaligen Doktoranden stellt, wirft dies mehr Fragen auf als es beantwortet. Die hastig vorgebrachte Entlastung durch die Uni erscheint angesichts der detaillierten Dokumentation der Plagiatsvorwürfe erstaunlich oberflächlich. Bei der Sichtung der zahlreichen Textstellen, die Weber in seiner Analyse mit den jeweiligen Quellen gegenüberstellt, um auffällige Ähnlichkeiten herauszustellen, könnte manch einer gar hinterfragen, wie gut das Stipendium angelegt war, das dafür von der Hamburger Nachwuchsförderung gewährt worden war.

Habecks Verteidigungsstrategie folgt dem bekannten Muster: Ein schnell produziertes Video, eine pauschale Zurückweisung der Vorwürfe, der Verweis auf eine angeblich bereits erfolgte Prüfung. Seine Anhänger reagieren in den sozialen Netzen empört auf Webers Untersuchung, für andere scheinen die Plagiatsvorwürfe in das negative Bild zu passen, das sie in den vergangenen Jahren vom umstrittenen Minister erlangt haben.

Die zeitliche Nähe zur Bundestagswahl mag manchem als willkommener Vorwand dienen, die Vorwürfe als politisch motiviert abzutun. Doch die dokumentierten Verstöße dürfen durchaus zu denken geben. Die grundsätzlich Grüne-freundliche Tagesschau mag Weber als “selbsternannten Plagiatsjäger” und als “umstrittenen österreichischen Plagiatssucher” abtun, aber seine Analyse verdient eine ernsthafte Auseinandersetzung. Schließlich geht es um mehr als nur akademische Spitzfindigkeiten – es geht um die Integrität des Wirtschaftsministers und Kanzlerkandidaten der Grünen. Weber konterte Kritik am Zeitpunkt der Veröffentlichung auf seiner Website:

Die Wahrheit ist: Wir kriegen maximal vor den Wahlen Aufmerksamkeit für das immer gleiche Problem bei Qualifikationsschriften. Und mit der Habeck-Investigation hatten mein Team und ich nachweislich längst begonnen, als die Neuwahlen beschlossen wurden.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Habeck diese Krise aussitzen kann. Auch außerhalb seiner akademischen Karriere, die allein fachlich schon nicht zum Amt eines Ministers prädestiniert, muss man bei dem Grünen und seiner Partei nach Skandalen nicht lange suchen. Das Debakel um das AKW-Aus, das Deutschland teuer zu stehen kommt, ist dabei nur ein brisantes Beispiel.

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