Ein ungewohnt kritischer Artikel des MDR sorgt aktuell für Empörung bei eingefleischten Covid-Impfbefürwortern: Man wagte es, das deutsche Robert Koch-Institut für die Auswahl seines zu analysierenden Datenmaterials zur Impfeffektivität zu kritisieren und hielt fest: Der Anteil geboosterter Personen auf den Intensivstationen nimmt aktuell rasant zu.
Während das RKI an den übermittelten Daten der Gesundheitsämter festhält (IfSG-Daten), die nur einen winzigen Teil der tatsächlichen Covid-Fälle abbilden, hat man beim MDR einen Blick auf die Daten des DIVI-Intensivregisters geworfen, das mittlerweile bei einem großen Teil der Intensivpatienten den Impfstatus erfasst (Ende Februar war der Impfstatus von immerhin 81,4% der Fälle bekannt). Zum Vergleich: Seitens des RKI verlässt man sich lieber auf die IfSG-Daten, die hinsichtlich der Intensivpatienten nur rund fünf Prozent aller Fälle abbilden. Das RKI begründete dies gegenüber dem MDR wie folgt:
Da bei den Impfeffektivitätsberechnungen anhand IfSG-Daten nur symptomatische COVID-19-Fälle berücksichtigt werden, eine Stratifizierung in Altersgruppen möglich ist, verschiedene klinische Endpunkte betrachtet werden können (z.B. Hospitalisierung, Tod) und die Impfstatus-Definitionen denen des Bevölkerungs-Impfquotenmonitorings am ähnlichsten sind, halten wir die IfSG-Datenquelle weiterhin für gut geeignet, um Impfeffektivitäten abzuschätzen.
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Bei Analyse der IfSG-Daten ergibt sich laut RKI eine „Schutzwirkung“ des Boosters vor Intensivstationaufenthalten von über 90 Prozent. Die Zahlen des DIVI-Registers dagegen sprechen eine andere Sprache: Beim MDR wandte man dieselbe Formel, die das RKI für die Errechnung der Impfeffektivität mit den IfSG-Daten verwendet, auf die Daten des Intensivregisters an. Entsprechend der laut DIVI deutlich steigenden Zahlen von Geboosterten auf den Intensivstationen ergibt sich ein deutlicher Rückgang der Wirksamkeit des Boosters:
Wenn wir diese Formel auf die Intensivregister-Daten anwenden würden, ergäber sich sich ein rechnerischer Rückgang der Impfeffektivität von anfangs ca. 90 Prozent auf nur noch ca. 60 Prozent in etwa sieben Wochen.
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Tatsächlich ist neben dem Anstieg der Zahlen von geboosterten Patienten auch eine deutliche Absenkung der Zahlen von Ungeimpften auf der Intensivstation feststellbar. Die Anteile beider Gruppen waren im Berechnungszeitraum vom 31. Januar bis zum 27. Februar beinahe gleichauf:
1.803 von 5.252 Fällen mit bekanntem Impfstatus waren zuletzt ungeimpft (34,3%), 1.675 waren geboostert (31,9%). Vom 14. Dezember bis zum 9. Januar lagen die Anteile laut DIVI noch bei 62 und 5,8 Prozent.
Beim MDR räumt man mehrere Aspekte ein, die die Aussagekraft der eigenen Berechnungen beschränken: So fehlen im DIVI-Register ausreichend detaillierte Angaben zum Alter der Patienten. Tatsächlich lässt sich aus den verfügbaren Daten durchaus ablesen, dass der Anteil von Patienten über 60 Jahren vom ersten Meldezeitraum bis zum letzten von 62 Prozent auf rund 73 Prozent ansteigt. In dieser Altersgruppe sind deutlich mehr Menschen geboostert als in jüngeren Gruppen, sodass sich hiermit ein Teil des Anstiegs von geboosterten Patienten auf der Intensivstation erklären lassen könnte. Jedoch: Auch beim MDR kommt man zu dem Schluss, dass dies nicht die einzige Begründung sein kann. Zweifel an der Wirksamkeit des Boosters bleiben also bestehen – auch wenn systemtreue Medien wie der Focus stets bemüht sind, unliebsame Tatsachen kleinzureden. Für die gern getätigte Behauptung, dass die Zahl der Fälle auf der Intensivstation viel höher wäre, wenn keine Booster verabreicht worden wären, gibt es nämlich faktisch keinen stichhaltigen Beweis.
Der MDR weist in seinem Artikel zusätzlich darauf hin, dass bei den DIVI-Daten unklar ist, ob Patienten „mit“ oder „wegen“ Covid-19 auf der Intensivstation sind. Für manch einen könnte sich hier die Frage stellen, ob Patienten nicht vielmehr auch wegen der Covid-Impfung dort landen – denn das schon jetzt bekannte Nebenwirkungsspektrum der Vakzine ist groß und umfasst diverse potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen. Dieser Frage werden Systemmedien freilich nicht auf den Grund gehen. Dennoch ist das Fazit des MDR eindeutig:
Für bessere Rechnungen fehlen aber leider die Daten. Berechnungen auf Grundlage der IfSG-Daten erscheinen uns fragwürdig, denn nach aktuellem Stand beleuchten diese Daten nur knapp fünf Prozent aller Intensivstationsfälle, ca. 300 von ca. 6.000. Das RKI verwendet diese Datengrundlage trotzdem. Zum Thema Impfeffektivität teilt die Behörde mit: „Wir sehen weder in den IfSG-Meldedaten noch in den Studienergebnissen anderer Länder starke Hinweise darauf, dass die Effektivität der Booster-Impfung gegenüber schwersten Verläufen wie intensivstationäre Betreuung oder Tod deutlich nachlässt.“
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Am Ende bleibt vor allem eine Erkenntnis: Die zur Verfügung stehenden Daten sind mangelhaft. Warum wird neben dem Impfstatus nicht auch das Alter bzw. die Altersgruppe von neuen Intensivpatienten erfasst und übermittelt? Das wäre extrem wünschenswert und nützlich.
Aus den Vereinigten Staaten weiß man bereits gesichert, dass Daten, die Zweifel an der Impfwirksamkeit wecken, bewusst zurückgehalten werden. Dass die fragwürdige Datenauswahl seitens des RKI derartige Befürchtungen auch in Deutschland weckt, ist wenig verwunderlich – schon in der Vergangenheit nahm man es hier bekanntlich nicht sehr genau damit, realistische Daten zur Effektivität der umstrittenen Covid-Vakzine anzugeben. Dass der Mainstream beginnt, kritische Fragen zu stellen, zeigt immerhin eindrücklich, wie sehr das Narrativ mittlerweile wackelt. Und wenn das Narrativ wackelt, dann wackelt die geplante allgemeine Impfpflicht munter mit.