Mit einer bizarren Pressekonferenz stellte FPÖ-Parteichef am Donnerstag klar, dass auch seine Partei die offizielle Erzählung von der Corona-Pandemie mitträgt. Hofer bekräftigte den angeblichen Betten-Notstand in den Krankenanstalten und will auf Basis „wissenschaftlicher Evidenz“ auf Masken, Abstände, Desinfektion und Tests setzen. Damit bleibt als einzige Partei, die sich dem Wahn der behaupteten Corona-Pandemie entgegenstellt, die neu gegründete MFG übrig. Eine schwere Bürde.
Ein Kommentar von Willi Huber
Die Frage, was eine Pressekonferenz zum Zeitpunkt einer wichtigen Aussage im Untersuchungsausschuss eigentlich soll, stellte bereits das kritische Online-Magazin Info-DIREKT: Geht es um Nebelgranaten und Ablenkung, jetzt wo die ÖVP so massiv unter Beschuss steht? Zudem soll der mutmaßliche Ibiza-Drahtzieher Julian H. heute ausgesagt haben, dass es speziell aus dem Umfeld H.C. Straches etliche Kaufangebote für das Videomaterial gab. Das würde auf Gegner in der eigenen Partei hindeuten, die laut der multipler Straftaten angeklagten Auskunftsperson an Belastungsmaterial gegen Strache interessiert waren. Freilich, auch das kann nur eine Nebelgranate sein. Viel bedenklicher ist der Umstand, dass mit Hofer nun alle Parteichefs einheitlich an einem Corona-Strang ziehen. Einzige Ausnahme: die Lockdowns, welche Hofer noch ablehnt. Stellt sich die Frage, welche Meinung er wohl in der kommenden Woche dazu vertreten wird.
Hofer für Hygieneregeln auch „nach der Krise“
Heute stellte Hofer klar, dass für ihn das Tragen von Masken Sinn ergibt und auch „nach der Krise“ Maßnahmen wie Händedesinfektionsmittel in Geschäften bestehen bleiben. In der Wortwahl war er sehr darauf bedacht, Formulierungen von Sebastian Kurz und der ÖVP zu übernehmen, beispielsweise: „Das Licht am Ende des Tunnels ist leider noch in weiter Ferne.“ und „Corona wird Österreich wohl weiter fest im Griff halten und uns den Atem nehmen“. Das Outing des Parteichefs führte zu hunderten entsetzten und negativen Reaktionen unter dem via Facebook veröffentlichten Livestream.
Nur ein politischer Bewerber klar gegen Corona-Maßnahmen
Tatsächlich evidenzbasiert tritt somit nur noch die neu gegründete Partei MFG auf (Report24 berichtete). Diese sieht sich als Kraft, die sich für Demokratie und Grundrechte einsetzt, den wissenschaftlichen Diskurs und freie Meinungsäußerung fördert. Man will ein Gegengewicht zu den maßlosen, schädlichen, einseitigen, gesetzwidrigen und wissenschaftswidrigen Maßnahmen bilden. Sollte die FPÖ sich tatsächlich dazu entscheiden, unter Norbert Hofer den Corona-Kurs der Bundesregierung Kurz mitzutragen, welcher zu zahllosen Gesetzes- und Verfassungsverstößen führte, könnten viele verprellte Wähler der MFG eine Chance geben. Ebenso hat die Partei das Potenzial, die Wählerströme aufzunehmen, welche mit den anderen etablierten Parteien unzufrieden sind und sich dort nicht mehr vertreten fühlen.