Zu den erstaunlichen Erkenntnissen dieser Pandemie gehört die, dass Experten ungemindertes Gehör finden und mit höchster wissenschaftlicher Autorität sprechen können, obwohl sie in der Vergangenheit mit ihren Prognosen fatal daneben lagen. Bestes Beispiel dafür ist der deutsche „Superstar“ der Pandemie, Christian Drosten. Seit die Covid-Impfstoffe verfügbar sind, trommelt Drosten voller Eifer für die Durchimpfung der Weltbevölkerung – und malt wahre Horrorszenarien an die Wand, falls selbige ausbleibt. Dabei hatte sich der Professor vor 11 Jahren, im Zusammenhang mit der Schweinegrippe, schon einmal ganz ähnlich geäußert. Dumm nur, dass später nichts von dem eintrat, wovor er damals warnte.
Im November 2009 nämlich hatte Drosten vehement zur Impfung gegen die Schweinegrippe H1N1 aufgerufen; Drosten laut „Frankfurter Rundschau“ damals wörtlich: „Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.“ Kommt vertraut vor, oder? Ironischerweise trug der damalige FR-Artikel den Titel „Schnelltest führt in die Irre“… Zur geforderten Impfkampagne kam es damals übrigens bekanntlich nicht, so wie damals auch keine politische Pandemie ausgerufen wurde. Und erstaunlicherweise überlebten die Deutschen damals – ohne Lockdown, ohne Testmanie, ohne Masken und ohne Impfung. Ein Artikel der deutschen Zeit aus 2009 illustriert, wie damals die Panikmache versucht wurde. Ohne aktive Mitwirkung des Weltwirtschaftsforums damals offenbar erfolglos.
Er spielt mit der Angst von Millionen
Seiner Reputation tat dies keinen Abbruch; im Gegenteil. Kein Mainstreamjournalist wird stutzig, wenn derselbe Drosten jetzt, bei Corona, wiederum die Impfungen als einzige Menschheitsrettung beschwört – und sich hierbei nicht schämt, mit der Angst von Millionen Menschen zu spielen: Mit Blick auf die dritte Welle unkte der Unheilprophet diese Woche, für Ungeimpfte ab 50 werde es „brenzlig“. Wie ein hochdekorierter Virologe angesichts der in der Altersgruppe unter 60 statistisch praktisch vernachlässigbaren Todesfälle und schweren Verläufe (sie liegen in der Größenordnung unter vier Prozent, bei den 50-jährigen nochmals bei einem Bruchteil davon!) derartig unverantwortliche Panik schüren kann, gehört zu den Rätseln dieser Pandemie.
Für Medien gilt er als unfehlbar
Von den ersten Tagen der Coronakrise an wird Drosten vor allem von den deutschen Medien als quasi höchste wissenschaftliche Instanz erachtet, wird ihm ein Unfehlbarkeitsnimbus angedichtet, der sich bei näherem Hinsehen als völlig ungerechtfertigt erweist. Seine Studie über die Ansteckungsgefahr von und für Kinder, die zur Schließung von Schulen und Kitas führe, wurde später methodisch in Frage gestellt; auch im zweiten Lockdown war zweifelhaft, ob diese Einrichtung wirklich Infektionstreiber sind. Doch auch mit seinen Ahnungen und Modellierungen zur Tödlichkeit lagen Drosten schief; für Afrika prophezeite er vor knapp einen Jahr für Sommer 2020 apokalyptische Zustände, „Szenen, die wir nur aus Hollywoodfilmen kennen“. Bekanntlich trat nichts davon ein.
Dreht gerne seine Meinung
Drosten an frühere Aussagen in seinem – mit Medienpreisen überschütteten, innovativem – NDR-Coronavirus-Podcastformat oder in seinen seltenen Interviews festzuhalten ist so, als versuche man einen Pudding an die Wand zu nageln: Er beruft sich dann stets auf den angeblich hochvolatilen Wahrheitsgehalt von Studien, die immer nur den aktuellen Forschungsstand abbilden („so funktioniert Wissenschaft“). Bis man verstanden hat, was er meint, behauptet er schon wieder das Gegenteil. Was man nicht vergessen darf: Es gilt als umstritten, ob Drosten seine Doktorwürde zu Recht trägt. Seine Professur wurde ihm verliehen, er hat sie nicht durch eine ordentliche Habilitation erworben. Zudem war Drosten dabei, als im März 2019 mutmaßlich eine Vorbesprechung der Pandemie stattfand,
Drosten als Symbol des Problems
Brandmelder, die falschen Alarm schlagen, obwohl es gar nicht brennt, werden normalerweise ausgewechselt. In der Virologie scheint dies anders zu sein. Hier steigt man damit in den Olymp des Zitierkartells auf – und erhält das Bundesverdienstkreuz. Solange Figuren wie Drosten die öffentliche Wahrnehmung der Pandemie und auch der Impfkampagne dominieren, ist keine Besserung der Lage zu erwarten.