Wir haben den Wiener Rechtsanwalt Dr. Mag. Georg Prchlik am 27. Februar 2022 auf der „Europe for Freedom“-Kundgebung in Wien getroffen. Für ihn ist es wichtig, sich jetzt auf Kundgebungen zu zeigen, um die Menschen wachzurütteln – damit sie nicht unter der falschen Flagge des „Freedom Day“ einschlafen und am Ende bitter erwachen.
Ein Interview mit Edith Brötzner
Durch den „Freedom Day“, den die Regierung verkündet und inzwischen „umgesetzt“ hat, könnte in der Bevölkerung der trügerische Eindruck entstehen, dass sich nun der Leidensdruck der Menschen verringern würde. Ein gefährlicher Eindruck, der die Menschen dazu bringt, zu den alten Parteien und Denkmustern zurückzukehren – nach dem Motto „Wir konnten drei Monate nicht zum Wirt gehen. Jetzt können wir wieder. Schwamm über das, was in der Vergangenheit war. Glauben wir wieder der Regierung und ihren Parteien. Glauben wir wieder dem alten System. Kehren wir dorthin zurück.“ Das hält der engagierte Anwalt für einen groben Fehler. Er ist überzeugt: „Das alte System ist mutiert zu einer autoritären Struktur. Diese ist und wird auch nicht im Ansatz zurückgenommen werden, sondern beherrscht uns weiter. Es dient dazu, dass man jederzeit wieder direkt in unser Leben eingreifen kann. Wenn wir jetzt die Wachsamkeit verlieren und uns einlullen lassen, sind wir erledigt.“
Wenn wir jetzt den Regierungsmedien glauben, sind wir verloren.
Stattdessen gilt es jetzt eine klare Ansage an die Regierung zu transportieren: „Freunde, wir sind nicht so dumm, wie ihr glaubt. Wir haben durchschaut, dass das ein autoritäres System ist. Das ist ein System, das unsere Freiheiten nicht ernst nimmt. Das ist ein System, das uns gefährdet.“ Der Rechtsanwalt mahnt eindringlich: „Auch, wenn man jetzt Tonnen von Gänseblümchen ins Maul nimmt, ist es das Maul eines Löwen und nicht das Maul einer friedlichen Kuh. Dieses Regime ist bösartig. Das muss gezeigt und verankert werden!“ Um den Wahnsinn zu kippen ist seiner Ansicht nach vor allem eines jetzt zu tun: „Jeder Einzelne von uns kann daran denken, dass das Wichtigste, das er besitzt, seine eigene kritische Selbstdenkfähigkeit ist. Wenn wir die über Board werfen und uns von den Regierungsmedien die Welt erklären lassen und das glauben, was dort gesagt wird, sind wir verloren.“
Vermeintlich beschützt durch Verzicht auf Meinung und Freiheit?
Das wesentliche sei jetzt – so Prchlik – „durchdenken und hinterfragen, kritisch sein und überlegen“. Das Wichtigste sei jetzt, das eigene Hirn zu gebrauchen, statt vorgekaute Ideologien und Ideen zu übernehmen. Sonst laufe man nämlich in „die Gefahr einer Verschmälerung des Denkens und Reduziert-Werdens auf das Befolgen von Vorgaben“. Besonders wichtig ist für Prchlik das Zusammentreffen auf Kundgebungen, weil die Gefahr besteht, dass die Regierung und ihren Medien die derzeitigen Konflikte in der Ukraine instrumentalisieren. Frei nach „George Orwells 1984“ oder wie im berühmten Film „V wie Vendetta“: Hier instrumentalisiert eine Regierung eine angebliche Bedrohung von außen, bläst diese zu einem Popanz auf und sagt: „Seht her, die bedrohen euch! Wir sind die Retter. Ich bin der, unter dessen Schirm ihr euch begeben müsst. Es gibt dabei nur eine kleine Kleinigkeit. Auf eure Freiheitsrechte müsst ihr verzichten. Auf eure Meinung müsst ihr verzichten. Auf eure Ansichten müsst ihr verzichten. Wenn ihr den ganz kleinen Verzicht geleistet habt, dann bin ich euer Beschützer.“
Die angebliche Bedrohung von außen…
Dass die österreichische Regierung diese Welle reite, können man an den Aussagen von „Schmähhammer“ sehen, frei nach dem Motto „Kommt in mein Lager – ich beschütze euch.“ Der widerstände Anwalt weiß: Das ist nichts anderes als das Vorgehen des „Big Brother“, der einen Konflikt zwischen Ozeanien und Eurasien behauptet. Dieser versucht den Ozeaniern einzureden, dass sie unter Aufgabe aller persönlichen Freiheiten und Interessen sich dem ozeanischen Kommando und dem „Big Brother“ unterzuordnen haben, damit er die gewaltige Bedrohung vonseiten der Eurasier abwehren könne.
Prchlik warnt eindringlich: „Es gibt da draußen keine Eurasier, die uns bedrohen. Es gibt nur ein Regime in unserem Lande, das versucht, eine Bedrohung an die Wand zu malen, damit es seine eigene autoritäre Existenz rechtfertigen kann.“