Erinnern Sie sich an die gehässigen Kommentare vieler Impflinge, als im Herbst die Lohnfortzahlung im Quarantänefall für Ungeimpfte entfiel? „Die können sich ja impfen lassen“, hieß es da. Allerdings nahmen viele dieser Personen damals noch fälschlicherweise an, es handelte sich dabei lediglich um zwei Piekse. Dass man nach zwei Spritzen keinesfalls aus dem Schneider ist, macht die deutsche Bundesregierung nun überdeutlich.
Jetzt sollen zweifach Geimpfte nämlich zunehmend ebenso drangsaliert werden wie ungeimpfte Bürger: Wer wegen Corona in Quarantäne muss und daher seine Arbeitsleistung nicht erbringen kann, wird bei fehlender Booster-Impfung wohl bald ebenso auf seine Lohnfortzahlung verzichten müssen wie jemand, der gar keinen Covid-Schuss erhalten hat. Das geht aus einem Kurz-Gutachten der Bundestags-Juristen hervor, das der „Bild“ vorliegt. Dort wird zitiert: „Das Fehlen der Covid-19-Auffrischungsimpfung würde dann zum Ausschluss des Entschädigungsanspruchs (…) führen.“
Die Begründung: Man hätte den Arbeitsausfall mit einer „öffentlich empfohlenen“ dritten Impfdosis verhindern können.
Beschlossen ist die neue Regelung zwar noch nicht, ihre baldige Implementierung wird jedoch als möglich erachtet. Die öffentliche Argumentation ist dabei dieselbe wie bei den Ungeimpften: Wer sich gegen das Impfabo sträubt, ist schlicht „unsolidarisch“. So wird Thorsten Frei, erster Parlamentarischer Geschäftsführer von CDU/CSU, zitiert:
Um die Solidargemeinschaft nicht unnötig zu belasten, sollte der Arbeitnehmer einen möglichst hohen eigenen Schutz anstreben. Wer auf diesen Schutz ausdrücklich verzichtet, sollte auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.
Wer erkrankt ist, also einen gelben Schein vorweisen kann, bekommt seinen Lohn aber weiterhin unabhängig vom Impfstatus.