Digitale Brain-Control ist nicht länger Zukunftsmusik: China schickt sich zunehmend an, zu einem Vorreiter der Neurowissenschaft für Militärtechnik zu werden, und dabei womöglich die USA zu überflügeln.
Die nächsten Verschwörungstheorien zum Thema Bewusstseinssteuerung und Mind Control scheinen Wirklichkeit zu werden. Wie das US-Portal Zerohedge zusammenfasst, geschieht dies gleich auf vier Ebenen, die man bislang eher aus Terminator-Filmen kannte:
- Hochintelligente Roboter sollen wie Menschen funktionieren.
- Mit technischer Unterstützung von Maschinen, die quasi mit dem Menschen verschmelzen, sollen Soldaten Aufgaben ausführen können, die ihnen eigentlich unmöglich sind.
- Das latent vorhandene, aber ungenutzte Potential des menschlichen Gehirns soll durch elektromechanische Strahlung stimuliert werden und
- soll das menschliche Denken durch die Anwendung moderner Technik manipuliert werden.
Zudem kursiert in Militärkreisen seit Jahren die Idee eines „Psycho-Virus“, das einerseits „Superkrieger“ schaffen soll, die „loyal, tapfer und strategisch“ seien, andererseits soll es das Bewusstsein von Feinden manipulieren, ihren Willen brechen und sie zur Unterwerfung zwingen.
Die USA haben auf diese Entwicklungen bereits im Dezember reagiert, indem sie das vom chinesischen Militär geführte AMMS-Institut und die elf mit ihm assoziierten Forschungseinrichtungen mit Handels- und Investitionsbeschränkungen belegt haben. Außerdem planen die USA auch ein Export-Verbot von sog. „Brain-Computer Interface (BCI) Technologie“, die es Menschen durch bloße Gedankenkraft ermöglicht, mit Maschinen zu kommunizieren, weil sie ihren Feinden erhebliche militärische oder geheimdienstliche Vorteile verschaffen könnte. Allerdings ist China bereits dabei, sich von ausländischer Hilfe unabhängig zu machen. 2019 entwickelte ein Team der Tianjin Universität einen Chip, der, wenn er mit einem Gehirn verbunden ist, dessen Absichten in weniger als zwei Sekunden in Computeranweisungen übersetzen kann
Während die USA auf dem Gebiet bislang noch führend sind, sieht China darin einen wesentlichen Zukunftsfaktor und unternimmt alles, um mindestens gleichzuziehen. Die staatlich geführte Akademie der Wissenschaften hat jährlich umgerechnet etwa 9,4 Milliarden US-Dollar in die Hirnforschung investiert und das Ministerium für Wissenschaft und Technik stellt weitere umgerechnet 471 Millionen US-Dollar für entsprechende Projekte zur Verfügung. Die Anzahl der zum Thema Hirntechnologie publizierten Forschungsliteratur stieg zwischen 2016 und 2020 um 41 Prozent, und wird derzeit nur noch von den USA übertroffen.