Wie schon bei zahlreichen Gelegenheiten zuvor, wirkt Nehammers Geschichte von einer rechtsrechten Corona-Leugner-Verbrecher-Rechtsextremisten-Terrorzelle frei erfunden. Nehammer hatte die Öffentlichkeit auch mit aufgebauschten Räubergeschichten zu einem angeblichen Sturm auf die ÖVP-Parteizentrale, einem angeblichen Sturm aufs Parlament und einen angeblichen Sturm auf ein Versicherungsgebäude in Wien genarrt. Nach einer dramatischen Pressekonferenz stellte sich stets heraus, dass an den Geschichten nichts dran war. Auch diesmal lassen sich für kaum eine Behauptung Beweise finden – im Gegenteil.
Ein Kommentar von Willi Huber
Über 18.000 Euro monatlich „verdient“ ein Minister in Österreich. Im Falle des Innenministers bekommt man dafür einiges geboten: einen nuschelnden Märchenerzähler der Angst und Panik unter den Menschen schürt und grundlegende Prinzipien der Polizeiarbeit negiert. Diese muss nämlich per Gesetz neutral ermitteln und alle Beweise sichern, die zu Belastung aber auch Entlastung eines Beschuldigten führen. Herr Nehammer begeht hingegen stets vor den Medien eine totale Vorverurteilung, weist vermeintlichen Tätern einen ganzen Katalog frei erfundener Eigenschaften zu (rechtsextrem, rechtsradikal, gewaltbereit, terroristisch und mehr) und versucht Regierungskritiker und Kritiker der Corona-Maßnahmen zu diskreditieren und zu kriminalisieren.
Strahlender Held Nehammer?
Gestern trat Nehammer mit sorgengebeuteltem Gesicht vor die Presse. Er habe ein Terroristennest vom Inlandsgeheimdienst BVT ausheben lassen. Schrecklich böse Verbrecher hätten sich per Telegram verabredet um Bomben zu basteln, Waffen zu horten und all jenes am 15. Mai bei einer Demo in Wien gegen Polizisten einzusetzen. Deshalb, gottlob, habe die tapfere Mannschaft unter seiner glorreichen Führung am Tag zuvor bei zahlreichen Hausdurchsuchungen die teuflischen Pläne durchkreuzt und alle kinderfressenden Terroristennazis an der Ausführung ihrer schrecklichen Pläne gehindert.
Kaum jemand glaubt dem Innenminister
Soweit die erste Darstellung, von uns vielleicht etwas satirisch überhöht dargestellt. Wer auf Nehammers Huldigungsseite auf Facebook die Anwenderkommentare verfolgte, kam zum Schluss, dass die Bevölkerung ihm seinen kreativen Zugang zur Wahrheit bereits etwas krumm nimmt. Nahezu ausschließlich negative Kommentare befassten sich mit seiner Glaubwürdigkeit, früheren Märchenerzählungen und der Plausibilität seiner erneuten Räubergeschichte. Doch nicht nur das Volk fiel dem geschniegelten Ministerfuzzi aus türkisem Haus in den Rücken, auch die versammelte Presse zerriss ihn mit nur wenigen Logik-Fragen förmlich in der Luft.
Die Pressekonferenz (mit wichtigen User-Kommentaren):
Nehammers Märchen mit Pressefragen entzaubert
Sie haben gesagt, es sind mehrere Waffen gefunden worden, es waren, glaube ich, weniger als zehn. Es gibt mehrere Leute die verdächtig sind, aber sie sind offenbar nicht in U-Haft oder nicht festgenommen worden. Woher kommt dann eigentlich diese kriminelle, diese terroristische Vereinigung, sie sind ja nicht einmal in Haft?
Die – ich glaube es waren drei Waffen, die gefunden wurden – wurden die legal besessen, weiss man das?
Wenn Sie sagen, aus rechtsextremen Kreisen, hatten die etwas zum Beispiel mit K. oder solchen Menschen zu tun, gibt es da Informationen?
Sie haben gesagt es gab Waffendokumente, waren das Jäger, waren das Sportschützen, können Sie da etwas sagen? Und in Haft ist momentan niemand, habe ich das richtig verstanden?
Hinten und vorne passt nichts zusammen
Nehammer konnte diese Pressefragen nur ausweichend beantworten, eine davon ignorierte er völlig. Insgesamt musste er aber zugeben, dass es sich bei allen gefundenen Waffen um legal besessene Waffen handelte. Beweise für „Rechtsradikalismus“ oder Verstöße gegen das Verbotsgesetz konnte er nicht nennen oder zeigen. Verbindungen in „rechtsradikale Kreise“ konnte er nicht nachweisen. Weshalb trotz der immensen Vorwürfe, welche zumindest Nehammer in den Raum stellte, nicht eine einzige U-Haft ausgesprochen wurde, konnte der Innenminister nur mit weit ausholenden Ausflüchten wegwischen.
Und so war es wirklich
Nachfolgende Informationen basieren auf der Aussage der betroffenen, die sich bei Report24 gemeldet und uns ein exklusives Interview gegeben haben. Eine junge Dame hatte eine Telegram Gruppe gegründet, in der sie nach holländischem Modell eine Veteranengruppe aufbauen wollte. Diese sollte bei Protesten friedlich salutierend in erster Reihe stehen und somit die Gewaltbereitschaft der Nehammer-Truppen kontern, wenn diesen somit vor Augen geführt wird, dass sie eigentlich auf ihre eigenen Leute losgehen. In dieser Gruppe kam es zu „etwas zu lockeren Gesprächen“ unter Männern. Ein Mitglied ließ sich am 1. Mai im Zorn auf einen Antifa-Aktivisten, der ständig unbescholtene Menschen denunziert, zu einem „Mordaufruf“ gegen diesen hinreissen („bringts eahm um“). Diese Aussage wurde nach außen getragen und von der kriminellen Organisation „FPÖ Fails“ sowie anderen Antifa-Aktivisten an die Polizei weitergeleitet. Die Behörden unterwanderten in Folge die Chatgruppe. Es ist nicht auszuschließen, dass dabei Provokateure eingeschleust wurden, denn alle Nachrichten mit gewaltbereiten oder gewaltverherrlichenden Inhalten stammten angeblich nur von zwei Personen. Eine davon wäre eine Bundesheer-Transvestitin gewesen, ein anderer von südeuropäischer Herkunft und mit behaupteter Kriegserfahrung. Erstere habe ständig von Bombenbau und Pyrotechnik gesprochen, letzterer von einem Sturmgewehr und Munition. Die junge Gruppen-Administratorin ist auch von Medienauftritten bekannt, wo sie sich immer gegen Gewalt ausgesprochen hat – sie will dies auch in der Chatgruppe immer wieder eingemahnt haben.
Die Hausdurchsuchungen die teilweise keine waren und nichts ergaben
Am Morgen des 14. Mai fanden dann bei 10 von 26 Mitgliedern polizeiliche Besuche statt, bei denen im Prinzip nichts gefunden wurde, das auf verbrecherische Zwecke hindeuten könnte. Keine Molotov-Cocktails, keine Bomben, keine „Stangenwaffen“ mit denen man angeblich auf die Polizei hätte losschlagen wollen. Gefunden wurden ein paar Nylon-Westen, die man auch von Paintball-Spielen kennt, zwei (?) Funkgeräte, eine Faschingsmaske, eine Gasmaske, eine Schibrille, ein erlaubter Schlagstock, zwei erlaubte Zierschwerter, zwei erlaubte Glock-Pistolen mit zugehörigen waffenrechtlichen Dokumenten, ein (ab 18 Jahren) erlaubtes Gewehr älterer Bauart und 3.500 Schuss Munition. Das klingt auf den ersten Blick nach viel Munition, ist in Wahrheit bei Sportschützen aber normal – oder sogar sehr wenig. Angebliche „Helme“ sah man, mit Ausnahme der Faschingsmaske, nicht. Vielleicht handelte es sich ja um Fahrradhelme und sie wurden deshalb nicht mit aufs Foto gelegt?
Niemand wäre geständig, da es nichts zu gestehen gäbe
Die angebliche „Hausdurchsuchung“ bei der „Rädelsführerin“ der Gruppe (im Sinne von: Administratorrechte im Chatkanal) verlief so, dass einige Beamte an der Tür klingelten und offenbar eine freiwillige Nachschau forderten. Sie zogen das Handy der Dame nicht ein, betraten die Wohnung nicht und holten sie einfach für eine Stunde (!) zum als freundschaftlich beschriebenen Gespräch auf die Polizeiwache. Eine Hausdurchsuchung bei Menschen, die terrorverdächtig sind, sieht in Österreich deutlich anders aus. Im Gegensatz zu Nehammers großspurigen Märchen, alle „Täter“ wären „geständig“ haben nach Kenntnisstand der Administratorin alle Teilnehmer der Gruppe die Aussage verweigert. Von Materialien, welche gegen das Verbotsgesetz verstoßen würden, wäre nur bei Nehammer die Rede gewesen – auf Fotos sah man diese nicht. Die „Hausdurchsuchung“ bei den anderen Chat-Teilnehmern dürfte ähnlich verlaufen sein – niemand ist in Untersuchungshaft. Wenn die Vorwürfe wie Nehammer sie präsentierte, tatsählich so schwerwiegend wären, hätte aber definitiv Verabredungs- und Verdunkelungsgefahr bestanden – und vor allem wäre das Strafmaß so hoch gewesen, dass eine U-Haft seitens der Behörden hätte verhängt werden müssen.
Man halte sich vor Augen: Angeblich wollten Menschen mit Bomben gegen Polizisten losschlagen, diese Bomben wurden nicht gefunden – aber man lässt diese Männer auf freiem Fuß laufen. Was würde geschehen, wären dies wirklich Terroristen – beispielsweise Islamisten? Man gäbe ihnen die Möglichkeit, ihre Waffen aus den Verstecken zu holen und ihre geplante Tat tatsächlich umzusetzen. Es ist davon auszugehen, dass die österreichischen Behörden nicht so grob fahrlässig handeln und deshalb an den Vorwürfen nichts dran ist.
Die Betroffene erklärte gegenüber Report24 dass der Kontakt zu den beiden Personen, die mit Waffen und Sprengstoffen geprahlt hätten, nach den Hausdurchsuchungen abgebrochen wäre. Nachdem bekanntlich niemand in U-Haft ist, erhärtet das den Verdacht, dass es sich um Verbindungsleute oder Mitarbeiter des Innenministeriums handelte, welche als Provokateure agierten und andere zu Straftaten verleiten wollten.
Nichts an Nehammer-Story scheint haltbar
Man kommt zum Eindruck, dass man wohl besser aus dem Fenster schauen sollte, wenn Nehammer oder ein anderer aus der türkisen Truppe behauptet, es würde regnen. Die Chance ist hoch, dass es nicht stimmt. Auch beim Datum wäre ich bereits sehr vorsichtig. Von Nehammers Behauptungen einer gefährlichen Terrorzelle bleibt wieder einmal nichts übrig – dies dürfte auch die Justiz so gesehen haben. Würde es sich um Terroristen handeln, wären sie in U-Haft und es hätte echte Hausdurchsuchungen gegeben. Es gibt bislang keine Beweise für Rechtsextremismus oder Neonazis, auch der Vorwurf der „Corona-Leugner“ stimmt so nicht – zumindest sind die Betroffenen davon überzeugt. Nur weil man gegen Maßnahmen der Regierung auf die Straße geht, leugnet man selbstverständlich nicht die schrecklichste Pandemie seit mindestens 100 Jahren, vielleicht die schlimmste Pandemie seit Menschengedenken. Wenn die ÖVP das über das Pandemiegeschehen sagt, dann wird das doch bestimmt so wahr sein, wie das Märchen von der Terrorzelle.
Medien-Mainstream hat sich ein weiteres mal schwer beschädigt
Die regierungstreue Aufarbeitung im Medien-Mainstream, speziell die Panikmache in Heute und Krone, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter beurteilen. Diese Schriftwerke erklären sich im Hinblick auf Regierungsinserate, Sonderförderung und Presseförderung von selbst. Zur Zeitung Heute ist anzumerken, dass Herausgeberin Eva Dichand seit 11 Jahren Mitglied der Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums um „Great Reset“-Betreiber Klaus Schwab ist.
Die Geschehnisse rund um die so bezeichneten Hausdurchsuchungen vom 14. Mai und die Nehammer-Pressekonferenz vom 20. Mai wurden im Live-Podcast von Info-DIREKT gemeinsam mit dem freien Report24-Journalisten Florian Machl penibel und auch mit viel Humor aufgearbeitet. Die Sendung ist HIER nachzuhören.
Nicht ganz zufällig Ziel von Kabarettisten-Spott
Nehammer und andere Minister werden vom Kabarattisten Gernot Kulis regelmäßig aufs Korn genommen, hier die aktuelle Folge mit „Schmähhammer“ – ein sehr zutreffender Spitzname.