Egal wie viele Windkraftwerke und Solarparks man auch aufstellt – wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, sind sie nutzlos. Die aktuellen Agora-Daten zeigen schon katastrophale Zahlen für den Oktober. Wie soll es dann im Winter werden?
Es ist Herbst in Deutschland. Die dunkle Jahreszeit beginnt. Und schon jetzt zeigen sich wieder einmal die Schwächen der Energiewende. Dazu reicht ein Blick auf die tägliche Stromerzeugung in der Bundesrepublik und auf den Verbrauch. Der Oktober zeigt sich hier bislang durchwachsen. Nachdem es in den ersten drei Tagen des Monats sonnig, aber recht windstill war, konnte zwar in den Hauptnachfragezeiten der Bedarf gedeckt werden, doch nachts musste man Strom importieren.

Vom 4. bis zum 7. Oktober sorgte eine windige Wetterlage für einen Erzeugungsüberschuss, während die Solarkraftwerke nur einen geringen Teil beisteuerten – und wohl teilweise abgeregelt wurden, weil es eine Überproduktion gab. Doch seitdem sind es fast ausschließlich die konventionellen Kraftwerke, welche die Versorgung Deutschlands sicherstellen – und selbst da (man sieht es ganz deutlich vom 6. bis zum 9. Oktober, aber auch seit dem 11. Oktober durchgehend) reichten die verbliebenen konventionellen Kapazitäten nicht aus, um den Bedarf des Landes zu decken.
Von November bis Februar hinein, wenn es die wenigsten Sonnenstunden des Jahres gibt, wird die Solarstromproduktion tagsüber weiter einbrechen. Auch sind dies jene Monate, in denen es nicht sonderlich viel Wind gibt und tagelange Dunkelflauten vorherrschen. Und was dann? Tja, dann muss Deutschland noch mehr Strom (teuer) importieren und darauf hoffen, dass andere Länder (wie z. B. Frankreich oder Belgien) genügend konventionelle Produktionskapazitäten haben, um überhaupt liefern zu können.
Deutschland hat sich mit dieser Energiewende nicht nur in eine gefährliche Abhängigkeit von wetterabhängigem Flatterstrom im Inland gebracht, sondern auch von konventionell produziertem Strom im Ausland. Denn wenn Wind und Sonne in Deutschland selbst als Stromproduzenten ausfallen, ist es in den Nachbarländern nicht besser. Die Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke der Nachbarländer sollen es dann richten.
Doch wenn man bedenkt, dass die europäischen Gasspeicher nur unzureichend gefüllt sind, weil es sich beim teuren Flüssiggas aus Übersee einfach nicht rechnet, könnten die Gaskraftwerke unter Umständen auch ausfallen. Und dann?
