Ein Video sorgt in Kanada für Wut in der Bevölkerung: Es zeigt zwei Polizisten, die ein Kind angehen und grob zu Boden stoßen. Der Grund: Der Junge habe sich nicht an die Maskenpflicht gehalten.
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag in einem Skate-Park in Gravenhurst (Ontario). Die Polizisten kontrollierten dort die Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Sie forderten die Kinder und Jugendlichen vor Ort auf, Masken zu tragen. Viele gehorchten. Der 12-Jährige jedoch erwiderte: „Wir haben ein Recht zu atmen und so.“
Er nahm seinen Roller und wollte den Park verlassen, doch die Polizisten verlangten seinen Ausweis. Er sagte den Beamten noch, dass er erst 12 Jahre alt sei – doch das änderte nichts: Einer der Beamten griff nach seinem Roller und als der Junge diesen nicht sofort losließ, stieß der Polizist ihn grob zu Boden. Das völlig unnötige, brutale Vorgehen des Polizisten sorgt auch über die Landesgrenzen hinaus für Stürme der Entrüstung.
Ontario wurde zum Polizeistaat
Ontario hatte jüngst die Maßnahmen weiter verschärft und die Exekutive unter anderem dazu aufgefordert, Menschen auf offener Straße anzuhalten, um ihre Personalien zu prüfen und den Grund zu erfragen, warum sie das Haus verlassen hätten. Kritiker sahen in den neuen Verordnungen das endgültige Ausrufen des Polizeistaats: Selbst zahlreiche Polizeibeamte weigerten sich, diese Verordnungen umzusetzen.
Der Druck wurde so groß, dass Ontarios Premierminister Doug Ford mittlerweile zurückruderte und sich für Teile der verhängten Maßnahmen entschuldigte. Ob Vorkommnisse wie der Übergriff auf den Jungen dadurch verhindert werden, bleibt fraglich. Der Vorfall soll untersucht werden, der Polizist ist vorübergehend in den Innendienst versetzt worden.