Schokolade und andere Kakaoprodukte dürften sich bald schon sehr deutlich verteuern. Der Grund: ein massiver Preisanstieg bei Kakao zu neuen Rekordpreisen. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Denn die Produktion sinkt, weil es an Investitionen in Plantagen mangelt und ein Pflanzenvirus die Ernte dezimiert.
Kakao ist einer der wenigen Nahrungsmittelrohstoffe, der zwischenzeitlich nicht die Rekorde der 1970er-Jahre überschritten hat. Das hat sich nun geändert. Anstatt wie in den letzten Jahren bei 2.000 bis 3.000 Dollar pro Tonne zu manövrieren, liegen die Preise nun bei etwa 6.000 Dollar. Analysten gehen davon aus, dass selbst die Marke von 10.000 Dollar pro Tonne bald schon geknackt wird, wie „Bloomberg“ berichtet.
Doch das Problem dabei ist nicht (wie so oft behauptet wird) der Klimawandel, sondern der Mangel an großen Plantagen. Westafrika, welches etwa drei Viertel der globalen Kakaoproduktion stemmt, ist von kleinen, armen Kakaobauern abhängig. Die Investitionen flossen mehr in die Schokoladenproduktion als in die Kakao-Farmen. Neue Kakaobäume wurden in den letzten Jahrzehnten kaum mehr angepflanzt, was langsam aber sicher zu Nachschubproblemen führt. Dies wird auch in den von „ZeroHedge“ geteilten Bloomberg-Grafiken deutlich.
Demnach sieht es so aus, als ob in dieser Erntesaison zwischen 300.000 und 500.000 Tonnen an Kakao fehlen werden. Schuld daran sind neben den fehlenden Investitionen auch Pflanzenkrankheiten – darunter ein Virenausbruch. Zum Vergleich, wie umfangreich der Produktionsrückgang tatsächlich ist: Die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria produzierten in der Saison 2022/23 zusammen etwa 3,5 Millionen Tonnen dieser Bohnen und waren damit für fast drei Viertel der globalen Produktion verantwortlich. Lateinamerika folgte mit insgesamt knapp einer Million Tonnen. Asien und der Rest der Welt kommen zusammen auf nicht einmal eine halbe Million Tonnen.
Das Problem dabei: Bis neu gepflanzte Kakaobäume Früchte tragen und diese auch erntereif sind, vergeht einige Zeit. Damit wird der Kakao-Markt noch ein paar Jahre eng bleiben und damit auch für deutlich höhere Preise sorgen. Die Liebhaber von Kakaogetränken und Schokolade dürfen sich jedenfalls schon mal auf deutlich höhere Preise einstellen.