Die Amnestie für die Separatisten und die Bildung einer Linksregierung zusammen mit den katalanischen und baskischen Separatisten sorgen für Unmut in Spanien. Quer durchs Land kommt es seit über zwei Wochen zu Protesten und Demonstrationen. Die Konservativen sehen die Einheit des Landes gefährdet.
Das konservative Spanien steht auf. Nachdem sich der Chef der Sozialisten, Pedro Sanchez, mit den katalanischen und baskischen Separatisten geeinigt, ein Amnestiegesetz durchgedrückt und eine Linksregierung gebildet hat, gingen im ganzen Land hunderttausende Menschen – wenn nicht mehr – auf die Straßen. Auch vor den spanischen Botschaften in mehreren Ländern gab es Protestkundgebungen.
Unterstützt wurden die Proteste von den Parteichefs der zentristischen Volkspartei, Alberto Nunez Feijoo, und der konservativen Vox, Santiago Abascal.
Die konservativen Kräfte sehen in der Amnestie für die katalanischen Separatisten, welche wegen ihrer illegalen Referenden als Staatsfeinde gelten, den Anfang vom Ende der Einheit Spaniens. Sie sprechen von einem „sozialistischen Putsch“.
Wie sonst auch üblich wird die Regierung das Ganze sehr wahrscheinlich aussitzen und darauf warten, dass sich die Proteste mit der Zeit verlaufen. Ein altbekanntes Spiel: Ignorieren und abwarten, bis den Oppositionellen die Lust vergeht. Und auch in Spanien kann der Winter sehr kalt werden – da werden sich Demonstrationen schnell verkleinern.