Die Alzheimer-Erkrankung betrifft immer mehr Menschen. In den Vereinigten Staaten hat die FDA nun ein Schizophrenie-Medikament – Rexulti – zur Behandlung dieser degenerativen Erkrankung zugelassen, obwohl dieses laut einer Studie die Sterblichkeit dramatisch erhöht und faktisch unwirksam ist. Was ist mit den Gesundheitsbehörden los?
Trotz kritischer Studienergebnisse, die ein fragwürdiges Nutzen-Schaden-Verhältnis aufzeigen, werden in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union immer wieder Medikamente zugelassen, die eigentlich so nicht auf den Markt kommen dürften. Wir sahen dies kürzlich bei den neuen RSV-Impfungen von Pfizer und zuvor ebenso bei den experimentellen Genspritzen gegen Covid-19.
Nun gibt es einen weiteren fragwürdigen Fall. Hierbei geht es um den Wirkstoff Brexpiprazol, das unter dem Markennamen Rexulti (in der EU Rxulti) verkauft wird und eigentlich bei Schizophreniepatienten Anwendung findet. Es ist das erste Antipsychotikum, das trotz alarmierend hoher Sterblichkeitsraten und schlechter Ergebnisse in klinischen Studien zur Behandlung von Unruhe bei Alzheimer-Patienten zugelassen wurde. Denn laut einer im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten Untersuchung hatten Patienten, denen Brexpiprazol verschrieben wurde, ein vierfach erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Menschen, die das Medikament nicht einnahmen.
Die Effektivität von Medikamenten zur Behandlung von Alzheimer-Demenz wird anhand einer Skala namens Cohen-Mansfield Agitation Inventory (CMAI) gemessen, die 29 Verhaltensweisen erfasst. Pflegekräfte bewerten jede Aussage mit einer Punktzahl von 1 bis 7, was einer Gesamtpunktzahl von 29 bis 203 entspricht. Zu den auf der Skala aufgeführten Verhaltensweisen gehört unter anderem die Häufigkeit, mit der ein Patient um sich schlägt und schreit, flucht, wiederholt dieselben Fragen stellt, sich beschwert oder extrem negativ ist. Um von klinischem Wert zu sein, muss innerhalb von 12 Wochen eine Besserung um mindestens 17 Punkte stattfinden.
Doch das eigentlich zur Behandlung von Schizophrenie entwickelte Medikament zeigte lediglich eine maximale Reduktion um 5,3 Punkte, was eine relative Nutzlosigkeit zeigt. Hinzu kommt die im Vergleich zur Placebo-Gruppe vierfach erhöhte Sterblichkeitswahrscheinlichkeit innerhalb von 16 Wochen. Häufige Nebenwirkungen sind zudem Harnwegsinfektionen, Schlaflosigkeit und kardiovaskuläre Probleme. Da stellt sich die Frage, warum die US-amerikanische FDA diesen Wirkstoff trotzdem auch zur Behandlung von Alzheimer zugelassen hat. Immerhin ist er faktisch wirkungslos und kommt lediglich mit vielen – auch tödlichen – Nebenwirkungen daher. Was läuft da falsch? Kümmern sich die Gesundheitsbehörden mehr um die Profite von Big Pharma oder um die Gesundheit der Menschen?