Die steigende Nachfrage durch mehr Atomkraftwerke, geringere Investitionen in die Produktion und die Putsche in Westafrika treiben den Uranpreis in die Höhe. Dies wird auch den Produktionspreis von Atomstrom erhöhen. Deutschlands Stromimporte aus Frankreich könnten sich dadurch weiter verteuern.
Der Preis für Yellowcake – Urankonzentrat, das in der Kernenergieerzeugung verwendet wird – ist auf den höchsten Stand seit 12 Jahren gestiegen. Nach einem Preisanstieg um 12 Prozent alleine während des letzten Monats und insgesamt um fast ein Drittel seit Jahresbeginn liegt dieser wieder auf einem Niveau wie vor der Katastrophe von Fukushima. Damals erfuhr die Nuklearenergie einen scharfen Gegenwind. Doch nun im Zuge der Energiekrise und dem Wunsch nach emissionsarmer Stromproduktion erlebt sie eine Renaissance.
Hinzu kommt der Umstand, dass Wind- und Solarenergie in Bezug auf die Stabilität der Stromnetze nicht unbedingt hilfreich sind. Denn die Netzbetreiber benötigen auch eine entsprechende Grundlast an regelbarem Strom (wie ihn auch Gas- und Kohlekraftwerke liefern, die jedoch aus ideologischen Gründen zunehmend unerwünscht sind). Diese Entwicklung wird die Nachfrage nach Uran in den kommenden Jahren noch weiter vorantreiben, was ohne entsprechende Investitionen in die Förderung des radioaktiven Metalls allerdings die Preise weiter in die Höhe treiben dürfte.
Hinzu kommen allerdings noch geopolitische Risiken. Neben den jüngsten Putschen in Westafrika (allein der Niger produziert etwa 5 Prozent des globalen bzw. ein Viertel des europäischen Uranbedarfs) drohen auch westliche Sanktionen gegen die russische Uranindustrie. Diese spielt auf dem globalen Markt ebenfalls eine gewichtige Rolle. Unter Umständen könnten die Preise dann durch die Decke gehen. Die ohnehin schon teuren Stromimporte aus Frankreich könnten sich dann noch weiter verteuern und die Kosten für die deutschen Verbraucher weiter in die Höhe schießen.