Stark steigende Zinsen – Italien unter massivem Druck

Symbolbild: Flagge Italiens, (C) Freepik

Die in jüngster Zeit stark gestiegenen Zinsen setzen das hoch verschuldete Italien immer mehr unter Druck. Statt 0,6 Prozent muss Rom mittlerweile schon über vier Prozent jährlich für die Staatsanleihen bezahlen. Das wird immer schwieriger zu finanzieren. Wie nahe sind wir einer neuen Eurokrise?

Das allgemein steigende Zinsniveau erhöht den Druck auf stark verschuldete Länder wie Italien, Griechenland, Spanien und Portugal. Deren Staatshaushalte weisen weiterhin eine Schieflage auf und sehen sich mit neuen finanziellen Problemen konfrontiert. Probleme, die Erinnerungen an die Eurokrise 2009 bis 2012 wecken, als im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 die südeuropäische Peripherie vor dem finanziellen Kollaps stand.

Für Italien als eine der größten EU-Volkswirtschaften sieht es mittlerweile wieder nicht gut aus. Konnte Rom noch im August 2022 zehnjährige Staatsanleihen mit 0,6 Prozent Zinsen an den Mann bringen, stiegen die Zinssätze seitdem kontinuierlich an. Mittlerweile liegen sie bei über 4 Prozent und sehen eine erneute Aufwärtstendenz. Die jüngste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank stößt jedenfalls schon in der italienischen Regierung auf Unmut.

Angesichts dessen, dass die italienische Regierung weiterhin mit einem anhaltend hohen Haushaltsdefizit kämpft, sorgen die Zinserhöhungen für weitere Probleme. Da aufgrund der früheren Austeritätsmaßnahmen kaum mehr finanzielle Spielräume für Sparmaßnahmen vorhanden sind, welche sich nicht negativ auf die Wirtschaftsleistung des Landes auswirken, droht eine neue Schuldenkrise auszubrechen.

Besonders tragisch an den staatlichen Schuldenorgien ist die Ineffizienz des Ganzen. Ein italienischer Bericht erläutert, dass für jede drei Euro an neuen Schulden nur ein Euro an Wirtschaftswachstum generiert wurden. Ein sehr schlechter Deal, der dem Land früher oder später auf den Kopf fallen wird.

Doch nicht nur die Italiener werden darunter leiden. Angesichts dessen, dass es sich bei Italien nach Deutschland und Frankreich um die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone handelt, kann man sich die negativen Auswirkungen auf den ganzen Kontinent durchaus vorstellen. Insbesondere auch angesichts des Umstandes, dass solche Rettungsmaßnahmen wie zuvor nun nicht mehr drin sind.

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