Steigende Inlandspreise und Wartungsarbeiten bei den Raffinierien sorgen für einen deutlichen Rückgang bei den Dieselexporten Russlands. Das vom Wertewesten stark sanktionierte Land kündigte entsprechende Maßnahmen für diesen Monat an. Dies wird sich auch entsprechend auf die Dieselpreise auswirken.
Russland ist nach wie vor einer der wichtigsten Produzenten von Diesel weltweit. Trotz der westlichen Sanktionen wegen des Krieges in der Ukraine verzichtet die Welt nicht auf das russische Öl, weil dies die globalen Märkte kollabieren lassen würde. Doch nun verknappt Moskau das Angebot für die Exportmärkte, weil die Spritpreise im Inland wieder anziehen und mehrere Raffinerien sich Wartungsarbeiten unterziehen müssen.
Berichten zufolge wurden Exportkürzungen um jeweils ein Viertel von den Häfen in der Ostsee und im Schwarzen Meer angekündigt. Demnach sollen in diesem Monat statt der rund 600.000 Barrel pro Tag (bpd) nur etwa 466.000 bpd an Diesel von den westlichen Häfen aus verschifft werden. Der niedrigste Stand seit Mai dieses Jahres, als die Frühjahrswartungsarbeiten durchgeführt wurden. Dies dürfte sich auch entsprechend negativ auf die Dieselpreise auf den Weltmärkten auswirken. Der gesamte Ölmarkt ist aufgrund von Förderkürzungen des Ölkartells OPEC+ ohnehin schon angespannt.
Allerdings befinden sich die Spritpreise in Russland im internationalen Vergleich weiterhin im unteren Preisbereich. Pro Liter werden umgerechnet weniger als 60 Eurocent für Diesel verlangt, für Benzin weniger als 50 Eurocent. Preise, die von der russischen Regierung als zu hoch erachtet werden.
Für die Autofahrer und Transporteure in Europa wird dies jedoch wahrscheinlich ein teures Vergnügen, wenn die Dieselpreise deshalb weiter ansteigen.