Völlig irre: Höchste Windräder der Welt sollen Niederösterreichs Wälder verschandeln

Bilder: IG Waldviertel

In Österreich gibt es immer wieder einen krankhaften Ehrgeiz zur Superlative. Würde es Themen betreffen, die Land und Leute voranbringen, wäre dies vielleicht kein Problem. Doch ausgerechnet in einem Land, das mit Wasserkraft gut versorgt ist, soll die Natur mit den größten Windrädern der Welt, Höhe 285 Meter, zerstört werden.

Im Waldviertel ist die Windstärke in Bodennähe zu gering für eine sinnvolle Nutzung von Windenergie. Rechnerisch gelten Windkraftanlagen ohnehin nur im Offshorebereich als gewinnbringend, überall sonst überwiegen die horrenden Kosten. Scheinbar hat sich dort eine geschäftstüchtige Gruppe politiknaher Unternehmer etabliert, die seit vielen Jahren Windkraftprojekte vorantreiben und vor Superlativen nicht zurückschrecken. In Niederösterreich steht die Hälfte der österreichischen Windräder. Dabei ist das Bundesland in großen Teilen von Wäldern bedeckt. Doch der Schutz des Waldes ist für politische und wirtschaftliche Öko-Tricks nicht so wichtig. Abholzung, Straßenbau, Bau von Leitungen und dergleichen erhalten Priorität.

In Opposition zu den Windrad-Plänen steht die IG Waldviertel, eine Kooperation überparteilicher Bürgerinitiativen. Es geht um den Schutz von Natur und Landschaft im Waldviertel. Auf der Homepage werden alle vorliegenden Informationen und Argumente nachvollziehbar und sachlich aufbereitet. Dabei wird nicht nur die Vernichtung der Natur thematisiert, sondern auch ein Mangel an Demokratie. Gemeinden werden mit hohen Geldsummen „überredet“, den Windkraftprojekten zuzustimmen, selbst wenn es zuvor negative Beschlüsse und Umfragen in Gemeinderat und Bevölkerung gab. Infobroschüren verdeutlichen die Problematik.

Die Planungen in Niederösterreich scheinen völlig wahnwitzig zu sein. Weil es kaum Wind in den bewaldeten Bodenlagen gibt, baut man immer höhere Windräder. Logisch gedacht würde man dem gegenüber eigentlich sagen: Wo kein Wind ist, ergeben Windräder eben keinen Sinn. Die immer größeren, aber auch weitflächigeren Vorhaben zerstören die Natur, aber auch das Landschaftsbild auf lange Sicht.

In Waidhofen an der Thaya sind bereits 57% der Landschaft durch Windkraft beeinträchtigt – politisch versprochen waren 2 Prozent der Fläche. Dabei, so betont die IG Waldviertel zu Recht, ist die Stärke der Region die unberührte Natur und Landschaft. Diese großflächig auch weiterhin zu stören und zerstören würde nicht nur dem Tourismus schaden. Grundstücke und Immobilien im Waldviertel wären von einem Wertverlust bedroht. Dabei betont man, dass gerade der Waldschutz zum Klimaschutz beitragen würde. Immense Bodenversiegelung und Rodung für Windkraftanlagen hingegen nicht. Dabei stemmt man sich nicht einmal vollständig gegen Windkraft. Man verweist darauf, dass durch die Modernisierung bestehender Standorte der Ertrag enorm zu steigern wäre und neue Anlagen obsolet würden.

Die politische Verantwortung liegt in Niederösterreich traditionell bei der riesigen und dominanten ÖVP. Seit der letzten Wahl hat auch die FPÖ ein Wörtchen mitzureden. Ob diese Partei willens ist, den Windrad-Wahn zu stoppen, wird sich zeigen. Sollten die 285-Meter-Windräder wirklich errichtet werden, wäre dies eine ideologische Bankrotterklärung der Landes-FPÖ. Hier gäbe es auch nichts mehr zu beschönigen, das man mit der Koalition geschuldeter Realpolitik erklären könnte. Der Schutz des Landschaftsbildes, der Natur, der Umwelt und der Wälder muss immer vorgehen. Die Freiheitlichen müssen sich schon jetzt harte Kritik gefallen lassen, denn im Oktober 2022 wurden unfassbare 250 weitere Windräder genehmigt.

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