Am Wochenende kündigte nun auch der US-Flugzeughersteller Boeing an, seine im Oktober verhängte firmeninterne Impfpflicht auszusetzen. Diese war eingeführt worden, nachdem US-Präsident Joe Biden verlangt hatte, Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern zur Impfung ihrer Belegschaft zu verpflichten oder sie mindestens einmal pro Woche einen negativen Test vorweisen zu lassen.
Innerhalb des Boeing-Konzerns war die Impfpflicht auf besonders massiven Widerstand gestoßen. In den letzten Wochen stieg der Anteil der Angestellten, die aus religiösen oder medizinischen Gründen eine Befreiung von der Impfpflicht beantragten, auf über 11.000 – dies entspricht fast 9 Prozent der gesamten US-Belegschaft des Flugzeugherstellers und damit einem sehr viel höheren Anteil, als die Konzernführung erwartet hatte. Ein Festhalten an der Impfpflicht hatte Befürchtungen auf eine massenhafte Abwanderung von Ingenieuren und Fabrikarbeitern ausgelöst und hätte die Produktions- und letztlich Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens somit gefährdet. Nun ruderte das Management zurück.
Als willkommene diplomatische Ausflucht und „offizielle“ Begründung für die Aussetzung des Impfmandats berief sich Boeing (ebenso wie anderen Firmen) auf ein Gerichtsurteil vom 7. Dezember, das Bidens Anordnung blockiert hatte – und der Wirtschaft zweifelsfrei wie gerufen kam.
Andere große Unternehmen wie General Electric, Spirit AeroSystems und Amtrak hatten die Impfpflicht ebenfalls ausgesetzt, da ein Festhalten an den ideologiegetriebenen und unverhältnismäßigen Richtlinien der Biden-Administration für sie existenzbedrohende Folgen gehabt hätte. Der renommierte US-Arbeitsrechtler David Barron erklärte dazu: „Die meisten Arbeitgeber können sich den Luxus nicht leisten, fünf Prozent, zehn Prozent oder wie viel auch immer ihrer Belegschaft zu verlieren, wenn diese nicht geimpft werden wollen.“
Auch in vielen Krankenhäusern und bei anderen Gesundheitsdienstleistern wurde die Impfpflicht bereits ausgesetzt, weil sie auf derartigen Widerstand stieß, dass der ohnehin bestehende Personalmangel sich gravierend verschlimmert hätte (Report24 berichtete). Die ursprünglich geplante generelle Impfpflicht für Gesundheitspersonal war schon zuvor richterlich blockiert worden.