Die chinesische Führung will den US-Dollar sukzessive aus dem bilateralen Handel mit den arabischen Golfstaaten durch den Yuan ablösen. Dies machte Staatschef Xi Jinping in Saudi-Arabien deutlich. Die Araber sollen auch ihr Erdöl und Erdgas an der Börse in Shanghai handeln.
Während eines Gipfeltreffens mit den Staatsoberhäuptern des Golf-Kooperationsrates (GCC) am 9. Dezember forderte Chinas Staatschef Xi Jinping die arabischen Golfstaaten dazu auf, die Shanghaier Erdöl- und Erdgasbörse als Plattform zu nutzen, um Zahlungen für Öl und Gas in chinesischen Yuan statt in US-Dollar zu erhalten.
„China wird weiterhin große Mengen Rohöl aus den GCC-Ländern importieren, die Einfuhr von Flüssiggas ausweiten, die Zusammenarbeit bei der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen, dem Transport und der Raffination verstärken und die Shanghai Petroleum and National Gas Exchange als Plattform für die Abwicklung des Öl- und Gashandels in Yuan nutzen“, sagte Xi in seiner Rede auf dem Gipfeltreffen zwischen China und dem Golf-Kooperationsrat. An diesem nahmen die Staats- und Regierungschefs von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Bahrain, Kuwait und Oman teil.
Darüber hinaus werde Peking laut Xi auch den Tausch von Landeswährungen vorantreiben, um damit unabhängig vom US-Dollar agieren zu können. Zudem werde man Arbeitsmechanismen für die bilaterale Handels- und Investitionszusammenarbeit entwickeln und ebenso die Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Zentralbankwährungen ausbauen. „China ist bereit, mit den GCC-Ländern bei der Finanzregulierung zusammenzuarbeiten, Unternehmen aus dem GCC den Zugang zum chinesischen Kapitalmarkt zu erleichtern, eine gemeinsame Investitionsgesellschaft mit dem GCC zu gründen und die Staatsfonds beider Seiten bei der Zusammenarbeit in verschiedenen Formen zu unterstützen“, sagte Xi.
Angesichts dessen, dass der chinesische Staatschef eben erst in Saudi-Arabien einen Milliarden-Deal abgeschlossen hat, dürfte das Interesse der Golf-Araber diesbezüglich durchaus wachsen. Die einseitige Abhängigkeit von den Launen der Federal Reserve und den potentiellen Sanktionen durch das US-Finanzministerium macht es für die repressiven arabischen Golfstaaten durchaus interessant, auch Optionen in chinesischen Yuan und an der Börse in Shanghai zu haben. Allerdings gefährdet dies auch den Status der US-Währung als „Petrodollar“.