Es hätte beinahe die Diskussion über russisches Öl beendet. Zwei große Öllager direkt neben der Druschba-Pipeline im russischen Brjansk wurden in der Nacht auf den 25. April Opfer großer Explosionen. Zwei Öllager wurden vernichtet, die Pipeline wäre laut Experten intakt. Freilich, auch Russland könnte dahinter stecken, aber warum sollte man das am eigenen Staatsgebiet tun? Würde Putin den Ölfluss unterbrechen wollen, hätte er auch einfach einen Stopp anordnen können.
Es ist die Druschba-Pipeline (Erdölleitung Freundschaft), die in der Nacht vom 24. auf den 25. April in der russischen Stadt Brjansk gesprengt werden sollte. Nach russischen Angaben gab es einen Angriff durch zwei ukrainische Kampfhubschrauber, die Raketen auf das Öllager abfeuerten. Dies wäre vergleichbar mit einem Angriff vom 31. März, wo ukrainische Hubschrauber das zivile Tanklager in Belgorod, Russland, attackierten und in Brand schossen. Russland kündigte damals an, dass man gezielte Vergeltungsschläge gegen die ukrainische Staatsführung in Kiew durchführen werde, sollte sich ein solcher Vorfall wiederholen.
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Mehr InformationenMan muss der Vollständigkeit halber erwähnen, dass es für Außenstehende völlig unmöglich ist, die Angaben einer der Kriegsparteien zu überprüfen. Von dem Vorfall gibt es außer Videos von der brennenden Anlage bislang keine Bilddokumente – auch keine, die anfliegende Raketen oder Hubschrauber zeigen (Ergänzung im letzten Absatz). Während es möglich ist, dass die NATO-unterstützte Ukraine diesen Angriff durchgeführt hat, ist es ebenso denkbar, dass sich auch Russland als Kriegslist zu False Flag Aktionen hinreißen lässt.
Das britische Nachrichtenmedium Express titelt: Russia’s ‚only oil pipeline to EU‘ in flames – Germany, Austria, and Hungary face crisis (Russlands „einzige Ölpipeline zur EU“ steht in Flammen – Deutschland, Österreich und Ungarn stehen vor der Krise). Glücklicherweise handelte es sich um dramatisierenden Clickbait – die Pipeline wäre gemäß ukrainischer Expertenmeinungen intakt geblieben.
Zwei große Explosionen und Feuer
Laut Express brach in den frühen Morgenstunden des Montagmorgens in der Nähe des Öldepots Druschba in der russischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze ein großes Feuer aus. Lokale Medien in Brjansk berichteten von einer zweiten Explosion eines Treibstofftanks bei einer „militärischen Einrichtung“. Einige Berichte deuten darauf hin, dass es sich um einen möglichen Angriff ukrainischer Streitkräfte auf die Druschba-Pipeline handeln könnte, die Öl von Russland durch die Ukraine und Weißrussland nach Europa befördert.
Recherchen des ukrainischen Mediums Euromaidanpress haben ergeben, dass zwei Brandherde bzw. Explosionsherde vorlagen. Einerseits soll das Öllager Transneft Brjansk-Druschba explodiert und in Brand geraten sein, eine zweite Explosion trug sich nahe einer Militäreinrichtung zu. Dieser zweite Brandherd wurde später als „Rosneft JSC Bryansknefteprodukt“ identifiziert, ein weiteres Öldepot.
Die Druschba-Pipeline ist zwar die Hauptroute von russischem Öl in die Europäische Union, allerdings gibt es noch andere Wege wie den Import über Öltanker am Seeweg. Während pro Tag 1,2 bis 1,4 Millionen Barrels Öl durch die Pipeline gepumpt werden, sollen 70 bis 85 Prozent des russischen Öls mit Schiffen in die EU gelangen.
Drohnenangriff?
Später wurden Berichte russischer Medien bekannt, dass die Ukraine auch mit Drohnen angegriffen haben könnte. Unter anderem die Türkei, aber auch die USA liefern Kampfdrohnen in die Ukraine.
Laut ukrainischer Quellen ist die Hauptauswirkung der Explosionen, dass russische Kampfverbände mit einer Verzögerung ihrer Versorgung um 2-3 Tage rechnen müssten. Somit handelt es sich primär um militärische Auswirkungen. Allerdings soll der Verlust der beiden Tanklager auch für die russische Ölindustrie Probleme nach sich ziehen. Bedauerlicherweise denkt niemand daran, dass die Zerstörung großer Erdöldepots auch zu einer Umweltkatastrophe führen könnte. Diesbezüglich war in keinem Medium auch nur ein Sterbenswörtchen zu lesen – auch die völlig kriegsgeil agierenden Grünen interessieren sich nicht dafür.
Lässt Putin nun ukrainische Staatsführung bombardieren?
Jetzt bleibt abzuwarten, ob Russland die Verantwortung für die Katastrophe ukrainischen Saboteuren oder dem ukrainischen Militär zuweist. Sollte dies der Fall sein, kann es gefährlich werden, denn Putin hat für diesen Fall direkte, gezielte Angriffe auf die ukrainische Staatsführung angekündigt. Bei einer gezielten Tötung Selenskyjs wäre aber ebenso ein NATO-Kriegseintritt zu befürchten – und damit der Beginn eines dritten Weltkriegs.
Nachtrag:
Es gibt Spekulationen, dass die Ukraine den Angriff mit Tochka-U Raketen durchführte, wie sie auch zur Bombardierung von Zivilisten im Donbass und bei dem bekannt gewordenen Angriff auf wartende Flüchtlinge am Bahnhof Kramatorsk eingesetzt wurden. Letzterer Vorfall war aus westlichen Medien verschwunden, nachdem eindeutig bewiesen werden konnte, dass die Rakete aus ukrainischen Beständen stammte. Hinweise auf die Raketen-Version gibt ein Überwachungsvideo vom Zeitpunkt des Angriffs, auf dem für Raketen typische Geräusche zu hören wären (siehe hier). Russland untersucht den Vorfall – sollte es sich um Raketenangriffe gehandelt haben, werden diesbezügliche Spuren und Beweise auftauchen.