Wohin Österreichs Steuergeld noch fließt: Ausbildung senegalesischer Kampfschwimmer

Symbolbild: Kampftaucher; (C) Freepik

Während sich viele Menschen in Österreich das Leben nicht mehr leisten können, verschleudert die ÖVP-Grüne Bundesregierung weiterhin mit großer Freude Steuergelder in die ganze Welt. Dekadent inspizierte ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner selbst die Fortschritte – und finanzierte auch zahlreichen „unabhängigen“ Pressevertretern die teure Urlaubsreise.

Ein Kommentar von Willi Huber

Was kostet die Welt? Für ÖVP und Grüne kann das Steuergeld der Menschen, die man um mindestens 70% ihres Einkommens bringt, gar nicht großzügig genug verteilt werden. Der neueste Schildbürgerstreich ist die Ausbildung senegalesischer Soldaten durch Kampfschwimmer des Jagdkommandos. Dabei soll die Qualifikation der österreichischen Elitesoldaten nicht in Abrede gestellt werden – doch dass man ausgerechnet ein winziges Binnenland für die Ausbildung von „Marines“ in Betracht zieht, mutet merkwürdig an.

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Seit 2018 läuft die Ausbildungsmission. Ministerin Tanner erklärte der Kronenzeitung, dass das österreichische Engagement in dem westafrikanischen Land auf Bruno Kreisky zurückginge. „Wir leisten unseren Beitrag in der Region“, erklärte Tanner völlig inhaltslos den Medienleuten.

Österreich versuche Knowhow im Bereich der Müllentsorgung nach Senegal zu exportieren. Böse Zungen könnten nun fragen, ob damit Politiker gemeint sind – aber so weit wollen wir natürlich nicht gehen. Außerdem möchte man Solartechnologie verkaufen. Aus Senegal will man hingegen Erdöl importieren, die Förderung vor der Küste des Landes wäre bislang aber unrentabel gewesen. Ein wenig Science-Fiction darf sein: Weil Österreich so fleißig senegalesische Kampfschwimmer ausbildet, könnten diese dann die (noch nicht gebauten) Bohrinseln besser beschützen.

Außerdem würde man mit alter, unsachgemäß gelagerter Munition helfen. Wie man sie sachgemäß lagert und wann man sie besser sprengt. Dazu präsentiert die Krone ähnlich sinnfrei wie Tanners vorherige Aussage ein Bild von der Ammoniumnitrat-Explosion im 3.200 km entfernten Beirut. Das hat mit Afrika und Munition zwar nichts zu tun, ist vermutlich aber egal, der typische Krone Leser wird es nicht hinterfragen. Das dürfte die Einschätzung der Medienberater der Regierung sein.

Gut, dass es Frau Tanner gibt. Und die ÖVP. Und 78,5 Millionen Regierungsinserate in der Krone in nur vier Jahren – Presseförderung und Corona-Sonderförderung nicht mit eingerechnet. Wie viel Klima durch den Flug von Tanner mit ihrem Stab sowie dem Krone-Team konkret gerettet wurde, bleibt unklar. Übrigens findet auch der linke Standard die Senegal-Mission ganz toll, auch hier durften Journalisten mitreisen. Wer die Artikel in Krone und Standard vergleicht, erkennt sicher sofort den Mehrwert in den stellenweise wortgleichen Texten. Da hätte es gewiss nicht ausgereicht, eine Presseaussendung des Verteidigungsministeriums zu bringen. Die Kosten der Mission als auch der Reise wurde von den seriösen, unabhängigen Redakteuren nicht hinterfragt. Der Standard bringt als Mehrwert noch ein, dass man im Senegal die Kompetenz der Österreicher im Gebirgskampf schätzt. Der höchste „Berg“ im flachen Wüstenland Senegal hat 581 Meter – laut topographischer Karte dürfte es auch der einzige sein.

Durchaus unterhaltsam ist die Ankündigung des Bundesheeres aus dem Dezember 2017, die hier auf Facebook noch nachzulesen ist. Darin befindet sich die Aussage, dass man im Senegal verhindern möchte, dass Menschen ihr Glück in der Auswanderung suchen oder in religiösen Extremismus verfallen. Im Senegal gab es noch nie einen Putsch, er gilt als eines der stabilsten Länder Afrikas. Aus dem Senegal suchten 2021 insgesamt 10 Personen in Österreich um Asyl an. Wäre man nicht wohlmeinend, würde man den damaligen Text als Polit-Bullshit einordnen. Übrigens regierten damals Sebastian Kurz und HC Strache vor sich hin. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Senegal-Deal schon früher eingefädelt wurde. Gestoppt hat ihn FPÖ-Verteidigungsminister Kunasek damals nicht.

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