In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Masern-Ausbrüchen in Europa. Dies verstärkte die Rufe nach verpflichtenden Masern-Impfungen. Doch wie effektiv sind diese Vakzine tatsächlich? Offensichtlich nicht so sehr, wie ständig behauptet wird. Dies zeigen Studien und offizielle Daten.
Es gilt weithin die Behauptung, dass eine Impfung gegen die Masern faktisch eine automatische völlige Immunisierung mit sich bringe und man danach nicht mehr an dieser Infektionskrankheit erkranken kann. Eine Studie aus dem Jahr 2010 spricht von einer Effizienz von 95 Prozent, welche auch eine anhaltende „Herdenimmunität“ gewähre. In einer Studie zum großen Masern-Ausbruch in Berlin 2014/15 wird jedoch von einer offensichtlich abnehmenden Immunität im Laufe der Zeit gesprochen.
Doch das ist noch nicht alles. Obwohl beispielsweise in der Provinz Zhejiang in der Volksrepublik China 99 Prozent der Bevölkerung eine doppelte MMR-Impfung (Masern, Mumps und Röteln) erhalten haben, bleibt die Erkrankungsrate bei den Masern laut einer Studie mit 3,14 bis 17,2 Fällen pro Million Einwohnern und Jahr relativ hoch. Bei Mumps (bis zu 558/Million) und Röteln (4284/Million) lagen die Fallzahlen noch höher. Der große Masern-Ausbruch in der Provinz im Jahr 2008 mit rund 253 Fällen pro Million Einwohnern spricht dabei Bände, zumal diese lokal gehäuft auftraten, was eigentlich einer höheren Inzidenzrate entspricht.
Dann war da noch der Masern-Ausbruch in der kanadischen Provinz Quebec im Jahr 2012. Eine Untersuchung an einer High School ergab, dass 52 der 98 Jugendlichen, die erkrankten, als Säuglinge zwei Dosen des Impfstoffs erhalten hatten. Einige Jahre früher, im Frühling 1985, gab es trotz einer mehr als 99-prozentigen Durchimpfungsrate einen Masern-Ausbruch an einer Schule im texanischen Corpus Christi. Auch dort zeigte sich anhand einer serologischen Untersuchung, dass einige der Schüler trotz der Impfungen keine impfinduzierten Antikörper mehr hatten.
Selbst die US-amerikanischen CDC berichteten noch im Jahr 1988 in einer Übersicht zu den Masernfällen im Jahr 1987, dass nur 47,9 Prozent (1.749) aller 3.655 gemeldeten Fälle ungeimpft waren. Auch dies spricht dafür, dass die angebliche Effizienz von 95 Prozent in Sachen Verhinderung von Masern-Erkrankungen durch die Impfungen nicht der Realität entspricht. Insbesondere auch deshalb, weil der Impfschutz – wie oben erwähnt – offensichtlich mit der Zeit nachlässt und teilweise sogar komplett verschwindet.
Es zeigt sich damit deutlich, dass die Schutzwirkung der Masern-Impfung mit der Zeit nachlässt. Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht: Laut einer Studie senkt die Verabreichung von hohen Dosen an Vitamin A die Masern-Mortalität bei Kindern um bis zu 81 Prozent.