Von allen bisher bekannt gewordenen Polizeiübergriffen während der Massendemonstration gegen Corona-Maßnahmen am 6. März in Wien ist dies wohl der gefährlichste Vorfall. Mehrere Polizeifahrzeuge fuhren ohne ersichtlichen Grund durch die Menschenmenge. Dabei wurden immer wieder Personen gerammt, wenn auch mit niedriger Geschwindigkeit. Solche „Scherze“ könnten aber auch übel ausgehen.
Von Willi Huber
Ein Redakteur von Report24 war ebenfalls Augenzeuge der Szene, seine eigene Kamera funktionierte zu diesem Zeitpunkt aber leider nicht. Schauplatz war der Parkring und der Stubenring. Dort waren gegen 14:30 Uhr Tausende unterwegs in Richtung Uraniabrücke. Erfreulicher Weise haben noch andere Menschen die schockierenden Szenen gesehen und aufgezeichnet. Das ist die Saat des Auftrags aus dem Innenministerium.
Die hier eingesetzten Einheiten waren wohl auf Krawall getrimmt. Das ist auch daran zu sehen, dass die Nummerntafeln des Fahrzeugs fehlen. Somit wird die Identifikation der Beamten nicht einfach, die hier möglicherweise vorsätzlich schwere Straftaten begangen haben und schwere Verletzungen friedlicher, unbewaffneter Menschen billigend in Kauf nahmen. Update, 13:30: Laut Polizei-Insidern handelte es sich um die Einheit DELFIN 923.
Unser Reporter kann sich die Befehlslage nur so erklären, dass den Polizeikräften befohlen wurde, den Ring vor der Menschenmenge abzusperren. Da neben den „Spaziergängern“ kein Platz frei war, bahnten sich die Fahrzeuge ihren Weg mitten durch die Menschen. Nach eigener Wahrnehmung geschah das oft auch mit völlig unangemessener, gefährlicher Geschwindigkeit – nicht nur Schritt-Tempo wie hier im Video. Falls Sie über zusätzliches Videomaterial verfügen, schicken Sie es uns bitte zu.