Der Juni ist „Pride Month“: In der Vergangenheit „erfreuten“ große westliche Unternehmen und Institutionen die Nutzer in den sozialen Medien gewöhnlich für 30 Tage mit Regenbogen-Profilbildchen, mit denen sie sich an die LGBTQ-Community anbiedern wollten. Doch im Jahr 2023 ist die Akzeptanz für diese Spinnerei auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt. Auf die bunten Accountbilder folgen heute statt Likes mehrheitlich Shitstorms. Die Folge: Ein großes Zurückrudern – und noch größere Erklärungsnot.
Während Patrioten den Juni zum „Stolz-Monat“ befördert haben, an dem die eigene Heimat, Traditionen und die Familie gefeiert werden, bereitet der unrühmliche „Pride Month“ zur Anbiederung an die LGBTQ-Community den Institutionen und Unternehmen des „Wertewestens“ aktuell einiges Kopfzerbrechen. Denn: Sorgte die Regenbogen-Agenda in den letzten Jahren noch lediglich für Augenrollen und Kopfschütteln bei Normalbürgern, so fallen die Reaktionen darauf heute ungleich heftiger aus.
Dass das Leugnen des biologischen Geschlechts in Verbindung mit Transpropaganda durch Drag Queens mit Porno-Namen nun vermehrt in Kindergärten und Schulen Einzug hält, bringt die Menschen in letzter Zeit zunehmend auf die Barrikaden. Die Folge: Wer im Jahr 2023 in der Hoffnung auf die Likes einer Minderheit die Regenbogenflagge hisst, erntet einen Shitstorm einer sonst eher stillen Mehrheit, der sich gewaschen hat. Angesichts von Marketing-Fehlschlägen wie jenem von Anheuser-Busch, wo eine Werbekampagne für Bud Light-Bier mit einem Trans-Influencer zu massiven Umsatzeinbußen führte, überlegt manch einer es sich wohl zweimal, ob er seine Anhänger oder Kunden wirklich vergraulen möchte.
US Navy ruderte binnen 12 Stunden zurück
Ganze 30 Tage unter der Regenbogenflagge möchten viele Social Media-Teams nun offensichtlich nicht mehr segeln. So hatte die US Navy am 1. Juni nicht nur ihr Profilbild LGBTQ-freundlich umgestaltet, sondern auch die Header-Bilder auf den eigenen Kanälen entsprechend angepasst. Jedoch: Schon am Morgen des folgenden Tages war der Normalzustand wiederhergestellt. Auch ein Instagram-Post zum Pride Month war nach nur 12 Stunden spurlos verschwunden.
„Der Schritt ist der jüngste in einer Reihe von Bemühungen des Pentagons, vor Kulturkriegen zurückzuschrecken, nachdem hochrangige Verteidigungsbeamte Anfang dieser Woche beschlossen haben, Drag-Auftritte in allen militärischen Einrichtungen zu verbieten“, berichtet Yahoo News. Ein Sprecher der Navy gab zwar in einem Statement an, dass man mit den Grafiken den Einsatz von LGBTQ-Personen zur Verteidigung des Landes ehren wollte, verlor aber kein Wort darüber, warum diese Ehrung so schnell wieder zurückgezogen wurde. Fox News berichtete, dass das Anbiedern an die Regenbogen-Agenda schon in der Vergangenheit zu heftigen negativen Reaktionen führte.
Fliegender Wechsel auch bei MLB und Xbox
Bei der Major League Baseball und dem Microsoft-Unternehmen Xbox hielt man ebenfalls nicht lange durch. So tauschte auch die MLB ihr Pride-Profibild am 2. Juni eilig zurück auf das Standardlogo. Etwas später tauschte man dann auf ein spezielles Profilbild zum „Lou Gehrig Day“. Mittlerweile ist wieder das Standardlogo zu sehen. Nachdem konservative Twitterer dies zum Anlass für einige gehässige Tweets nahmen, sah man sich bei der League dazu genötigt, ein Statement zu veröffentlichen, demzufolge dem Pride Month ohnehin nur ein einzelner Tag gewidmet werden sollte.
Bei Xbox wiederum hielt das Regenbogen-Profilbild ganze drei Tage durch – dann wurde es durch ein Feuerlogo ersetzt, das dem Videospiel Diablo gewidmet sein soll. In der LGBTQ-Community kam der Wechsel schlecht an. So kommentierte ein Nutzer: „Das Feuer-Thema bringt mich aus der Fassung, als ob sie wirklich sagen würden, dass wir in der Hölle schmoren werden.“ Ein anderer stellte fest: „Nicht einmal eine Woche, dieses Jahr steht’s nicht gut um uns.“
Stadt tauscht LGBTQ-Bild nach nur zwei Stunden aus
Den Geschwindigkeitsrekord im Zurückrudern dürfte derweil die Stadt Winston-Salem in North Carolina halten, denn dort wechselte man nach nicht einmal zwei Stunden zurück auf das normale Logo der Stadt. Kurz darauf publizierte man ein verzweifelt anmutendes Statement, in dem man angab, das Posten des Regenbogen-Bildes sei ein Versehen gewesen – es sei „vorzeitig“ veröffentlicht worden. Man rechtfertigte sich: „Der Juni ist nicht nur Pride Month, sondern unter anderem auch als PTSD Awareness Month, Gun National Violence Awareness Month und Alzheimer’s & Brain Awareness Month anerkannt. Aus Gründen der Fairness können wir mit unserem Logo nicht ein Anliegen gegenüber dem anderen fördern.“
Das führte zu Zuspruch von vielen Nutzern, erzürnte aber die LGBTQ-Anhänger. Daraufhin änderte man bei Facebook das Titelbild des Accounts auf das Foto eines Regenbogen-Banners, wohl in der Hoffnung, mit diesem Kompromiss Normalbürger und Minderheiten gleichermaßen zu besänftigen – immerhin hat man ja ein Zeichen gesetzt, doch dieses ist im normalen Facebook-Feed der User praktischerweise nicht zu sehen. Zusätzlich entschuldigte man sich öffentlich bei der LGBTQ-Community für die „verletzten Gefühle“.
Der Pride Month ist für Social Media Teams offensichtlich zum Minenfeld geworden. Mitleid haben muss man hier freilich keines, denn das Feiern einer sexuellen Orientierung mag vielleicht auf Porno-Seiten tragbar sein – nicht aber auf Kanälen des Militärs, im Sport, bei Unternehmen oder gar Städten.