Weil Agenda zu scheitern drohte: WEF forderte Bürger schon 2021 zum Energie-Verzicht auf

Bild: SDG Wheel via UN, Frau via freepik / wayhomestudio

Wer immer noch meint, Wladimir Putin habe durch seinen Einmarsch in die Ukraine im Alleingang eine Energiekrise heraufbeschworen, sollte sich ein wenig auf der Website des World Economic Forum umsehen: Dort bangte man wegen stark steigender Preise schon 2021 sehr um die Zukunft der massiv forcierten „Energiewende“ und predigte den Bürgern Verzicht, um die Agenda zu retten. Der Ukraine-Krieg mag auffällig gelegen gekommen sein, um Gut- und Bessermenschen diese Maßnahme schmackhaft zu machen – doch selbst aus tendenziösen WEF-Umfragen geht bereits hervor, dass das Klima-Narrativ den Globalisten nicht zuletzt in Deutschland um die Ohren fliegen wird.

Das WEF verfolgt die Energiewende (Energy Transition) seit etlichen Jahren. Selbstverständlich weiß man sehr genau, welche verheerenden Konsequenzen diese für das „Klima“ (oder eher: für grüne Investoren) so notwendige Agenda für Verbraucher hat: Im 2019 publizierten Report zur Energiewende stellte man korrekt dar, dass es vor allem Unternehmen und Privatpersonen in jenen Industrieländern sind, die bei der heiligen „Transition“ am weitesten vorangeschritten sind, die die erheblichen Mehrkosten für Energie zu spüren bekommen und darunter leiden. So wies man darauf hin, dass in den USA schon 2015 einer von drei Haushalten Probleme hatte, seine Energierechnungen zu zahlen. Dass das zu erheblichem Widerstand in der Bevölkerung gegen die grüne Agenda führte und führt, wusste man ebenfalls – und hielt man schon damals für überaus bedenklich.

Bürger sollten verzichten, um Energiewende zu retten

In den folgenden Jahren wurde die Energiewende dennoch weiter durchgepeitscht und „klimaschädlichen“ Energieträgern verstärkt der Kampf angesagt. Im Oktober 2021 musste dann auch das WEF in einem Artikel feststellen, dass die Abkehr von Kohlestrom zu einer massiven Nachfragesteigerung nach Gas führte. Das wiederum bewirkte schon damals erhebliche Preissteigerungen und führte in Anbetracht des nahenden Winters zu Prognosen einer drohenden Mangellage – lange vor dem Ukraine-Krieg. Beim WEF hatte man die passende Lösung schon im Herbst letzten Jahres parat: Die Menschen müssten sich eben in Verzicht üben, um die Energiewende zu retten. So liest man dort (hier ins Deutsche übersetzt):

Roberto Bocca, Kopf von „Shaping the Future of Energy and Materials“ beim World Economic Forum, glaubt, dass jeder seinen Beitrag leisten muss, um zu verhindern, dass die Energiewende zu einer Serie von Energiekrisen wird. „Die Komplexität der Energiewende ist ein gesellschaftliches Grundthema mit Auswirkungen auf alle Bereiche und Dimensionen des Lebens“, sagt er. „Es ist mehr als ‚Lasst es uns besser machen, lasst uns effizienter sein‘ – das ist natürlich wichtig. Aber es ist notwendig, das gesamte Paradigma zu überdenken, wie wir Energie verbrauchen (Nachfrage) und Energie produzieren (Angebot).“

„Das Energiesystem ist miteinander verbunden und angespannt“, sagt er. „Jede auftretende Anomalie kann also zu Störungen mit Auswirkungen auf der ganzen Welt führen.“ Bocca schlägt vor, dass die Menschen anders über ihre Beziehung zu Energie nachdenken sollten und sich von einer Denkweise des Überflusses an Energie hin zu einer Denkweise bewegen sollten, die betont, dass es sich um eine kostbare und begrenzte Ressource handelt.

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Mit dem Ukraine-Krieg sollte die Akzeptanz der Energiewende steigen

Nun erfreut die Energiewende sich bei den Bürgern hochentwickelter Nationen keiner großen Beliebtheit, denn die Effekte „grüner“ Politik sind gerade für schwach bis durchschnittlich betuchte Bürger intuitiv klar und vor allem vielfach schon negativ erlebbar geworden. Covid-19 hatte dem WEF allerdings gezeigt, dass die Menschen sich durch ausreichend Krisenpropaganda und Appelle an das Gutmenschentum vielfach zur Akzeptanz von schädlichen Maßnahmen und Restriktionen bewegen lassen. Da wurde Putins Einmarsch in die Ukraine glatt zur Steilvorlage: Beim alljährlichen WEF-Treffen in Davos sagte Catherine MacGregor, CEO des französischen Energiekonzerns Engie, wörtlich, dass in breiten Teilen Europas starker Widerstand gegen erneuerbare Energien herrsche und dass sie hoffe, dass sich in Anbetracht dieser neuen Krise die Akzeptanz der EU-Bürger für die Energiewende verbessern könnte: Diese solle als Lösung für die Energieunabhängigkeit von Russland verstanden werden.

Ausgerechnet deutsche Bürger schlucken den Köder nicht

Dass nun viele Bürger die Notwendigkeit dieser schlagartigen Energieunabhängigkeit anzweifeln und auch das Narrativ des teuflischen Putin und göttlichen Selenskyj nicht schlucken wollen, stößt den Globalisten bekanntlich sauer auf. Tatsächlich wollte man sich im März durch eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage wohl ein Propagandainstrument schaffen, um eine Akzeptanz der explodierenden Preise seitens der Bürger herbeizulügen: „Steigende Energiepreise werden uns ärmer machen, aber wir geben der Klimapolitik keine Schuld, sagen Verbraucher“ – so lautete der Titel des entsprechenden Artikels. Die vom WEF in Auftrag gegebenen Umfragen sind gemeinhin tendenziös und ihr Ergebnis vorherbestimmt – doch obwohl man das hörige und moralinsaure Deutschland so gern als positives Beispiel anführt, so waren es tatsächlich die deutschen Bürger, die hier „negativ“ auffielen:

Nur 13 % der Befragten machten die Klimapolitik für steigende Energiepreise verantwortlich, wobei die meisten die Volatilität auf den Öl- und Gasmärkten und die aktuellen geopolitischen Spannungen als Hauptursachen nannten. Fast jeder Fünfte gab an, dass das unzureichende Angebot zur Deckung der Nachfrage schuld sei. Die Politik zur Bekämpfung des Klimawandels wurde am häufigsten in Indien verantwortlich gemacht, wo 24 % der Menschen glaubten, dass sie die Ursache für den Anstieg der Energiepreise seien, gefolgt von einem Fünftel der Menschen in Deutschland und 19 % in Polen. Fast ein Fünftel der Unternehmensentscheider teilt diese Ansicht.

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Offensichtlich gingen dem Umfrageinstitut Ipsos bei der Befragung von rund 1.000 Deutschen, die die Gesamtbevölkerung repräsentieren sollten, irgendwann die narrativtreuen Grünenanhänger aus – ein bezeichnendes Ergebnis.

Das hindert das WEF freilich nicht daran, den zwangsweisen Energieverzicht der Deutschen in der Krise nun besonders positiv hervorzuheben. Dass mehr böses Gas aus anderen Quellen beschafft wird, um vor dem Winter die Speicher zu füllen, findet man weniger gut: Es sei „entscheidend, Verbraucher und Unternehmen davon zu überzeugen, weniger Energie zu verbrauchen“, so mahnte man im September. Kein neuer Ratschlag, wie der Blick ins WEF-Archiv zeigt. Hauptsache, die grüne Transition kann fortgeführt werden.

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