Offensichtlich folgt US-Präsident Donald Trump den Ideen seines Finanzministers Scott Bessent. Die Zollpolitik soll nicht nur die US-Handelsbilanz verbessern, sondern auch als Hebel gegen China verwendet werden. Doch geht das Ganze auf?
Die scheinbare Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump in Sachen Einfuhrzölle macht es Unternehmen schwer, überhaupt zu planen. Insbesondere auch deshalb, weil nicht jedes im Ausland hergestellte Produkt auch zu vertretbaren Preisen in den Vereinigten Staaten produziert werden kann. Doch die ganze Strategie scheint auf mehreren Annahmen und Erwartungen zu beruhen.
So sieht Finanzminister Scott Bessent laut dem Wall Street Journal in den Zollerhöhungen nicht nur ein Mittel zur Erhöhung der Staatseinnahmen und ein Instrument zum Schutz der heimischen Industrie, sondern vor allem auch einen Hebel gegen die “Werkbank der Welt”, China. Ziel ist es demnach, China verstärkt wirtschaftlich zu isolieren und bilaterale Freihandelsabkommen mit den US-Partnern zu fördern. Es sollen Handelsströme von China weggelenkt werden.
Bessent sieht in dieser Strategie eine Möglichkeit, die wirtschaftliche Vorherrschaft der USA zu sichern, indem sie ihre Rolle als zentraler Akteur im globalen Handel festigen. Gleichzeitig würde Chinas Fähigkeit, durch Handelsbeziehungen politischen Einfluss auszuüben, geschwächt. Wirtschaftlicher Druck statt militärischer Konfrontation, so die Devise. Washington müsse seine wirtschaftliche Stärke nutzen, bevor Peking die eigene Macht auf globaler Ebene (zum Beispiel mit der “Belt and Road Initiative”) weiter konsolidiert.
Ob dieser Plan aufgeht, wird sich noch zeigen. Trump gibt sich jedenfalls zuversichtlich, dass er große Teile der Welt wirtschaftlich hinter die Vereinigten Staaten stellen kann und beschuldigt Peking, die Vereinigten Staaten und andere Länder “abzuziehen”. Dies sei nicht akzeptierbar und könne so nicht mehr weitergehen. Für die Weltmärkte bleibt das Ganze jedoch schwierig.