Der Leiter der britischen „Nudge Unit“ geht davon aus, dass die Bevölkerung ihre Lektion gelernt hat und bei der nächsten „Pandemie“ die Anordnungen der Regierung umso braver befolgen wird. Er spricht von einem „Drill“, einer Abrichtung der Bürger auf blinden Gehorsam, der bei der nächsten Krise genutzt wird. Er scheint fest davon auszugehen, dass Einschränkungen wie Lockdowns oder Maskenpflicht in der Zukunft ein Comeback feiern werden.
Professor David Halpern ist Leiter des Behavioral Insights Team (BIT), auch „Nudge Unit“ genannt. Gegenüber „The Telegraph“ erklärte er jüngst, das Land habe „den Drill geübt“, Gesichtsmasken zu tragen und von zu Hause aus zu arbeiten, und könne das in einer zukünftigen Krise „wiederholen“. Großbritanniens Bevölkerung wurde also im Zuge der Corona-Krise abgerichtet, im Falle einer künftigen Pandemie die angeordneten „Schutz“-Maßnahmen zu befolgen. Halpern prognostizierte, dass das Land einer weiteren „Zuhause bleiben“-Anordnung nachkommen werde, weil sie „irgendwie wissen, was die Übung ist“.
Ankündigung von noch härteren Maßnahmen beim nächsten Mal
Interessanterweise sagte Ex-Gesundheitsminister Hancock am vergangenen Dienstag vor dem Covid-Untersuchungsausschuss, dass Großbritannien bereit sein müsse, künftige Krankheitsausbrüche mit umfassenderen, früheren und strengeren Sperrmaßnahmen zu bekämpfen. Matt Hancock war britischer Gesundheitsminister von Juli 2018 bis Juni 2021 – und damit einer der Hauptverantwortlichen für die britische Corona-Politik. Nach Ausbruch der sogenannten Pandemie hatte sein Ministerium die „Nudge Unit“ mit der Bereitstellung von „reibungslosem Zugang zu verhaltensbezogenem Fachwissen“ beauftragt, wie es in einem Vertrag über 1 Million Pfund heißt.
Da dürfte ja die Andeutung Halpers, die er vor Hancocks Aussage vor dem Ausschuss machte, dass es aufgrund der bisherigen Erfahrungen des Landes „jetzt viel einfacher vorstellbar sei“, dass die Bevölkerung künftige örtliche Beschränkungen akzeptieren würde, als sehr erfreulich gewertet werden. Der Professor erläuterte, dass angstbasierte Nachrichtenübermittlung im Allgemeinen zwar nicht wirksam sei, verteidigte jedoch deren Einsatz unter extremen Umständen.
„Es gibt Zeiten, in denen man sich wirklich durchsetzen muss … vor allem, wenn man denkt, dass die Leute falsch eingestellt sind“, sagte er. Damit meint er wohl eine nicht regierungskonforme Einstellung…
Bevölkerung wurde auf Gehorsam gedrillt – das soll bei der nächsten Krise genutzt werden
In dem Interview erklärte Halpern, dass die Kampagnen seiner Abteilung darauf abzielen, neue Verhaltensweisen zu stärken. So dienten ihre Plakate als visuelle Aufforderungen, so dass „wenn man in ein Geschäft oder irgendwo anders geht, es einen erneut daran erinnert, einen Hinweis gibt und als Auslöser für das Verhalten fungiert“. Diese Botschaften sollten das Tragen von Masken fördern, die Menschen sollten sich „nackt“ fühlen, wenn sie vergaßen, eine aufzusetzen.
„Sagen Sie es so“, sagte er. „Man hätte das Gefühl: ‚Oh mein Gott, ich habe meine Maske nicht‘.“ Du fühlst dich nackt, oder?“ Es kamen auch Ohrwurm-Slogans wie „Hände, Gesicht, Raum“ zum Einsatz, um die Einhaltung der Covid-Regeln zu maximieren.
Bevölkerung wurde konditioniert
Sobald der Öffentlichkeit ein neues Verhalten antrainiert wurde, kann man dieses nach seiner Ansicht wieder einschalten. „Sie haben insbesondere den Anfang einer sogenannten Gewohnheitsschleife: Wenn dies passiert ist, dann sollten Sie das tun“, so Halpern. Er erklärte, große Katastrophen „hinterlassen diese bleibenden Spuren in der Gesellschaft“, und behauptete, dass dieser „quasi-evolutionäre“ Einfluss zusätzlich zur Abrichtung ein starker Indikator für zukünftiges Verhalten sei.
Er geht davon aus, dass bei der nächsten ansteckenden Krankheit, die britische Öffentlichkeit „relativ schnell wieder mit dem Tragen von Masken beginnen würde, wenn sie dazu überredet würde“. „Sie könnten protestieren: ‚Müssen wir das wirklich tun?‘ [Zeigt] gute, gesunde Skepsis. Aber sobald Sie diese Muskeln trainiert haben, ist es wahrscheinlicher, dass sie wiederverwendet werden.“
Allerdings musste er einräumen, dass sich nicht alle Bürger an die Corona-Beschränkungen gehalten haben – 8 Prozent der Bevölkerung wären „Super-Spreader“ gewesen. „Sie sind diejenigen, um die man sich wirklich Sorgen macht“, merkte er an
Obwohl das BIT angeblich nicht hinter den Plakaten der Regierung steht, kann Halpern verstehen, warum diese so gestaltet wurden. Diese beängstigenden Bilder könnten sich an nicht konforme Personen gerichtet haben, bei denen die Botschaft „emotional nicht durchdringend“ sei, so die von ihm vorgeschlagene Rechtfertigung.
Scharfe Kritik an Manipulation und „Nudging“
Die verhaltenswissenschaftlichen Ratschläge zu Covid, die die Minister aus mehreren Quellen erhielten, sorgten für scharfe Kritik. Die APPG für Pandemie-Reaktion und -Wiederherstellung forderte im letzten Jahr eine Untersuchung bezüglich ihrer Verwendung. Deren Ko-Vorsitzende, die Abgeordnete Esther McVey, sagte: „Wir müssen uns die Frage stellen: War es ethisch vertretbar, verdeckte psychologische Strategien gegen das britische Volk anzuwenden?“
Hinsichtlich der Kritik, dass einige Nudge-Unit-Anzeigen „unnötig beängstigend“ seien, verwies Prof. Halpern darauf, es gebe einen Präzedenzfall für härtere Botschaften. Die erschreckende AIDS-Grabstein-Kampagne von 1986 habe „wirklich viele Leben gerettet“, betonte er.
Die sogenannte Corona-Pandemie war eine Tragödie, aber nicht in dem Sinne, dass der Krankheitserreger eine existenzielle Bedrohung für die menschliche Zivilisation darstellte. Regierungen haben in ihren Propagandakampagnen das Risiko einer Covid-19-Infektion für gesunde, jüngere Menschen enorm aufgebauscht und so Angst und Panik verbreitet. Im Fall von Großbritannien wurde sogar eine Art „Spezialeinheit für Gedankenmanipulation“ dafür engagiert. Dabei erwiesen sich zu viele Regierungsnarrative als völlig unwahr, sowohl die Wirkung der Impfungen als auch die von Masken betreffend. Und Lockdowns retteten oder verlängerten auch kaum Leben, verursachten jedoch enorme wirtschaftliche, soziale, gesundheitliche und psychologische Schäden.
Zudem spionierte der Staat die Bürger aus und förderte die Zensur regierungskritischer Ansichten in den sozialen Medien. Ein Großteil der Bürger fiel darauf herein und es ist davon auszugehen, dass noch immer viele glauben, dass es vernünftig ist, die Freiheiten „zum Wohle der Allgemeinheit“ umfassender einzuschränken. Und das nicht nur bei einer „Gesundheitskrise“, sondern auch zum Schutz des Klimas – aus Gründen des Netto-Null-Ausstoßes. Das beweist auch die Aussage des ehemaligen britischen Gesundheitsministers, künftige Krankheitsausbrüche müssten mit umfassenderen, früheren und strengeren Sperrmaßnahmen bekämpft werden. Wenn derartige Lehren aus der Corona-Zeit gezogen werden, kann man sich einen Untersuchungsausschuss dazu auch schenken. Es bleibt abzuwarten, wie viel Widerstand die Bürger bei der nächsten ausgerufenen „Katastrophe“ leisten werden, wenn es wieder Verbote hagelt.