Um Gottes willen! Die Brötznerin war zu Halloween verkleidet unterwegs! Die macht bei diesem unsinnigen Import aus Amerika mit! Skandal! Satanisten! Eine Unaufgewachte! Schrei! Kreisch! Schimpf! Und wissen Sie was? All dieses Gekreische und Geschimpfe interessiert mich nicht. Weil jene Menschen, die am lautesten schreien, oft nicht einmal wirklich recherchieren. Denn sonst wüssten Sie vermutlich, dass die Brötzner keine Satanistin ist und das Fest seinen Ursprung in Europa – genau genommen in Irland – und nicht bei den Amerikanern hat.
Ein Kommentar von Edith Brötzner
Genau genommen hieß Halloween ursprünglich „Samhain“ und war eines der wichtigsten Feste der Kelten. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Es steht auch für das Ende des Lebens und den Eintritt in das Reich der Toten, die mit diesem Fest geehrt wurden. In der irischen Mythologie kommen Verstorbene in dieser Nacht aus dem Totenreich zurück und wandeln zwischen der Welt der Toten und der Welt der Lebenden hin und her. Weil sich die Menschen davor fürchteten, von den Geistern in die Welt der Toten gezerrt zu werden, verkleideten sie sich selbst zur Abschreckung als schaurige Geister. Im Jahr 837 ordnete Papst Gregor IV. an, die Bräuche der bekehrten Heiden zu „christianisieren“, statt sie abzuschaffen. Seitdem bildet das keltische Totenfest den Auftakt für die nachfolgenden Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen.
Während man beispielsweise in Mexiko einen sehr gesunden Zugang zum Thema Tod hat und die „Los Muertos“ – die Tage der Toten – bunt und ausgelassen zur Ehre der Verstorbenen feiert, scheint man in Österreich immer noch einen sehr verhaltenen Bezug zum Thema „Sterben“ zu haben. Man tabuisiert und fürchtet ein Thema, das so natürlich zum Leben dazu gehört, wie die Geburt.
Unabhängig davon, ob jemand Halloween mag oder nicht mag, sich verkleidet oder auch nicht: Ein gesünderer Umgang mit dem Thema Sterben, täte uns allen gut.
Abartige „Künstlergruppe“ kassiert Millionen Steuergeld für Pornobrunnen
Etwas, das ich weitaus gruseliger finde als Halloween, ist der ekelhafte und völlig überteuerte Kunstbrunnen in Wien, für den fast zwei Millionen Euro Steuergeld von der Stadt Wien verballert wurden. Und das in einer künstlich erzeugten Krisenzeit, in der viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie sich das tägliche Leben leisten sollen. Shame on Wien! Neben dem völlig überteuerten Brunnen, der sich aus abstrakten, entstellten und teilweise übersexualisierten Körpern zusammensetzt, darf man auch die Künstlergruppe nicht außer Acht lassen, die diesen „kreiert“ und die Steuermillionen kassiert hat.
Die Gruppe nennt sich „Gelatin“, zeigt sich in der Öffentlichkeit halbnackt in anstößigen, eindeutigen Posen oder in Frauenkleidern und hat bereits mit einem sogenannten „Kunstwerk“ bei den Salzburger Festspielen für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Hier wurde ein Brunnen aufgestellt in Form eines Mannes, bei dem das Wasser aus seinem erigierten Penis in seinen eigenen Mund spritzt. Ein Skandalbrunnen, der zum Glück auch relativ zügig wieder abgebaut wurde, nachdem sich die Salzburger vehement dagegen gewehrt haben. Bei aller Offenheit und Akzeptanz der Sexualität und Vorlieben jedes einzelnen Menschen, stellt sich dennoch die Frage, ob diese Art der öffentlichen Zurschaustellung von Perversitäten tragbar ist. Wenn ich an die Jüngsten unserer Gesellschaft denke, an die Kinder, steigt an diesem Punkt eher die Übelkeit in mir auf, als die Sympathie für derlei Abartigkeiten.
Apropos Abartigkeit … Auch diverse Vorlesungen von halbnackten Dragqueens, die in der Kinderwelt absolut nichts verloren haben, sondern ihren Platz in Erwachsenenetablissements suchen sollten, gehen eindeutig zu weit. So auch jene in Linz zu Faschingsbeginn am 11. November 2023 geplante Drag-Vorlesung am OK Platz, bei der ein Drag-Darsteller mit dem pornografisch anmutenden Künstlernamen „Joystick“ „queere Literatur“ vorlesen will. Das Perverse daran: Kinder sind von ihm als Zuhörer explizit erwünscht. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber bei mir hört sich die Toleranz bei derartigen sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche auf!
Und was es bestimmt nicht braucht, sind Vorlesungen, die unsere Kinder in ihrer natürlichen Körperwahrnehmung und ihrer gesunden Entwicklung beeinträchtigen. Wenn ein Kind nicht von Haus aus ein Thema mit seinem Geschlecht hat, sollte man ihm Geschlechtsverstümmlung und -umwandlung nicht als trendig aufs Aug drücken. Das hat nämlich aus meiner Sicht längst nichts mehr mit Toleranz zu tun, sondern ist ein öffentlich geduldeter Missbrauch Minderjähriger. Derartige übersexualisierte Darsteller mit Pornonamen haben nichts in Schulen, Kindergärten und Kindergruppen verloren, sondern sollen sich dorthin verziehen, wo sie hingehören: in Erwachsenenetablissements.