Virologe Streeck zu 2G-Regelung: „Halte es für gefährlich“

Portrait Streeck: Wikimedia Commons, Frank Burkhardt - http://hiv-forschung.de/essen-lab-members/streeck, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76598170

Der bekannte Virologe Hendrik Streeck sagte im Gespräch mit dem deutschen TV-Sender RTL, er halte 2G-Regelungen für „gefährlich“ und begründete seine Meinungen ausführlich. Doch ungeachtet der Expertenaussagen schreitet der Impfzwang und die soziale Ausgrenzung Ungeimpfter weiter voran. 

Von Max Bergmann

Verminderte Testbereitschaft der Ungeimpften und Studien, die belegen, dass Menschen sich durch die 2G-Regel nicht zum Impfen drängen ließen: Der Virologe Hendrik Streeck hat gut nachvollziehbare Argumente, wenn er sagt: „Auf den ersten Blick wirkt es wie eine gute Regelung, aber ich halte es für gefährlich.“ Und mit „es“ meint Streeck die 2G-Regel. Ungeimpfte werden in Deutschland und Österreich immer mehr vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und ausgegrenzt. 2G-Standorte sind bereits jetzt mehr Standard als die Ausnahme. An einem 2G-Standort erhalten nur Geimpfte und Genesene Zutritt, negativ Getestete und gesunde Menschen bleiben außen vor, werden diskriminiert und ausgeschlossen.

Trugschluss: Geimpfte „nicht mehr Teil der Pandemie“ 

Auch führte der Virologe aus, unter Geimpften mache sich zunehmend die Haltung breit, man sei als Geimpfter „nicht mehr Teil der Pandemie“. Der Direktor des virologischen Instituts der Universität Bonn erklärte aber, diese Denkweise sei falsch und sie führt unweigerlich zu einer Stigmatisierung der Ungeimpften. „Idealerweise würden wir das machen wie in England. Die haben repräsentative Stichproben, um das Infektionsgeschehen unter Geimpften und Ungeimpften genau zu verstehen“, so Streeck. Auch sollten kostenlose Testangebote weiterhin Geimpften und Ungeimpften zur Verfügung stehen, findet er. Die Einführung der kostenpflichtigen Tests in Deutschland war der erste Schritt hin zur Impfpflicht, die Umsetzung flächendeckender 2G-Regelungen ist nun die Vollendung der Impfplicht, die es niemals hätte geben sollen

Streeck lehnt „Booster-Zwang“ ab

Dass der deutsche (noch geschäftsführende) Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) regelmäßig Entscheidungen entgegen eindeutiger Expertenmeinungen trifft, ist hinreichend bekannt. Auch unter 70-Jährige sollen dem Willen Spahns (seines Zeichens Bankkaufmann) nach einen sogenannten „Booster“ erhalten, die meist dritte Zwangsdosis mit einem der höchst umstrittenen und nebenwirkungsreichen Covid19-Vakzinen. Virologe Streeck erteile in der Fuldaer Zeitung diesem Gebaren eine deutliche Absage: „Generell sieht man, dass auch ein Jahr nach der Impfung die meisten Menschen noch eine hohe Immunität haben. Das gilt übrigens auch für Genesene.“ Auch die Ständige Impfkommission („STIKO“) habe aus „gutem Grund“ die Empfehlung zum Booster nicht für alle ausgesprochen, sondern nur für Menschen ab 70 Jahren.

Die Politik ist angehalten, sich endlich an die Empfehlungen und Forderung der Experten zu halten. In keinem Fall ist es zu empfehlen, sich erneut dem Risiko der teils heftigen Nebenwirkungen der Covid-19 Impfstoffe auszusetzen, und schon gar nicht, wenn Experten dies nicht empfehlen.

Mehrheit der Deutschen will Impfpflicht?

Beeinflusst von Mainstream und Politik befürworten mittlerweile 57 Prozent der Befragten die bundesweite Impfpflicht, glaubt man den Befragungen des ARD-DeutschlandTrends, die eigenen Angaben nach repräsentativ sein sollen. Die 2G-Regel kommt der Impfpflicht gleich, demnach wird die Impfpflicht für alle derzeit bereits schleichend implementiert. Das Bundesland Sachsen führt nun die flächendeckende 2G-Impfpflicht ein, in Baden-Württemberg gilt bereits seit Tagen die sogenannte „Warnstufe“, die einer Impfpflicht ebenfalls sehr nahekommt. Dort erhalten Geimpfte, Genesene oder teils noch per teurem PCR-Test Getestete Zutritt (der Test kostet erfahrungsgemäß 60 bis 90 Euro, pro Testung und je nach Standort). Berlin diskutiert über die 2G+ Regel, bei der Geimpfte und Genesene entgegen aller bisherigen Aussagen nun doch wieder Tests vorlegen müssten, dies könnte bereits kommende Woche beschlossen werden, wie der geschäftsführende Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mitteilte. Wieder einmal wird deutlich: Jedes Land macht, was es will. Jeder Politiker macht, was er will. Und Zwang, Druck und autoritäre Machtverhältnisse bleiben offenbar auch bis auf weiteres Teil unseres „Lebens“ in Ländern, die längst in den Totalitarismus abgeglitten sind. 

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